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Auf Twitter und Facebook öffnen Münchner ihre Türen

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Die Glastüren der Geschäfte öffnen sich für die Menschen, die angerannt kommen. Den Flüchtenden, die sich auf Anweisung schwerbewaffneter SEK-Beamter von den Gehsteigen stürzen, recken sich Hände entgegen, als müsste man sie auf dem offenen Meer vor dem Ertrinken retten. So sieht #offenetür an diesem Freitagabend in München aus, ganz analog.

Schnell verbreiten sich die offenen Türen unter #offenetür und #opendoor auch digital in den sozialen Netzwerken, unter dem Hashtag posten Menschen auf Twitter und Facebook ihre ungefähren Adressen und das Angebot, bei ihnen Schutz zu suchen. 

Auf Facebook werden die Menschen in München aufgefordert, zu markieren, ob sie in Sicherheit sind. Dieses Feature wurde ursprünglich für Naturkatastrophen eingeführt, für Sturmfluten, Erdbeben und andere Katastrophen, die sich der menschlichen Macht entziehen. Nicht für menschengemachte Situationen wie diese, in denen andere um das Leben ihrer Lieben fürchten. Zum ersten Mal wurde die Funktion nach den Anschlägen von Paris im November für einen Terrorfall aktiviert. Und an diesem Freitagabend können sich die Menschen in München bei Facebook vergewissern, dass ihre Freunde und ihre Familie in Sicherheit sind.

Doch nicht nur die Hilfsbereitschaft und die guten Nachrichten in einer Lage der Angst und der angespannten Ungewissheit verbreiten sich an diesem Abend rasend über die sozialen Netzwerke. Augenzeugenberichte machen dort die Runde, werden zu Gerüchten, zu vermeintlichen Meldungen, verwandeln sich in Panik. Die Rede ist von Schüssen hier, von einem Zwischenfall dort. Keine dieser Meldungen ist bislang offiziell bestätigt, die Lage ist völlig unübersichtlich. Die Einsatzkräfte versuchen deshalb auch, die Informationslage in den Griff zu bekommen. Analog – Fotografen werden am Fotografieren gehindert – und vor allem auch über Twitter. Immer wieder appelliert die Polizei dort, keine aktuellen Bilder zu posten:

Hier findest du die wichtigsten aktuellen Entwicklungen aus München:

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