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„Nummer zwei“ ist eine äußert undankbare Rolle. Im Gegensatz zu Hollywoodschinken kommt man im wahren Leben jedoch selten in die Verlegenheit in größter Not das Ruder zu übernehmen und durch Heldentaten die Welt zu retten – schon gar nicht in Bands und noch weniger in Familien. Für Albert Hammond Jr. allerdings stehen die Chancen, mindestens ein Menschenleben mit Musik zu retten, nicht schlecht.
Wie der isländische Musiker Johann Johannsson mit anachronistischen Monstern spielt
Irgendwo da draußen zwischen leeren Supermarktparkplätzen am Sonntagnachmittag und endlosen, abgeernteten Feldern scheinen sich Fabriken zu verstecken, in denen aus Frust und Lust, aus Instrumenten und Klischees Bands mit jungen Männern zusammengeschraubt werden. Dieses Prinzip, das man aus England längst kennt und auch in Deutschland zunehmend anzutreffen ist, bekommt nun Zuwachs aus Kanada: Tokyo Police Club.
Über Israel weiß man sehr viel und viel zu wenig. Der Ausschnitt, den die Tagesschau beleuchtet, zeigt nicht Israel und seinen Alltag, sondern vielmehr das Gegenteil davon. Und auch die regelmäßig wiederkehrenden Reportagen aus den wilden Clubs Tel Avivs variieren im Prinzip nur die Idee vom "Tanz auf dem Vulkan". Dabei gibt es einen viel netteren, besser klingenden Fluchtpunkt in Israel: Shy Nobelman.
Janka sind einer dieser Bands, die zu Unrecht unbemerkt unter dem aufgeregt hupenden Tomte-Juli-Helden-Indiepop-Radar hindurchschlüpfen - obwohl, vielleicht gerade weil ihre Musik zwar viel mit Angst und Unsicherheit zu tun hat, trotzdem aber nichts Jugendliches hat oder haben mag. Schon die letzte EP "Unter Palmen" war daher eine Wohltat. Nun kommt ein Album.
Viel Neues aus England für zu Hause und in schummrigen Kaschemmen: Sowohl Seachange als auch die Escapologists verschenken erst Musik – und lassen sich dann live auf der Bühne die Herzen zu Füßen legen. Und das in einem Abwasch.
Ach, Hiphop. Der alte Sack steht in seiner Gangsterecke rum, gibt sich superlässig und ist doch längst ein selbstgefälliger Langweiler, der sich auf einem Image alter Tage ausruht. Der Knabe braucht dringend neuen Input. Yaneq aus Berlin gibt genau das.
David & The Citizens sind, wie das mittlerweile für Bands dieser Art gesetzlich vorgeschrieben ist, Schweden. Ihr Musik ist ein Sonnenstrahl, der morgens am Vorhang vorbei ins Fenster fällt, ist ein Hauch von Kaffee über dem Bett oder ein paar am Telefon gemurmelte Worte der Zuneigung. Destilliertes Glücksgefühl, wenn man so will.
Natürlich ist die Vorgeschichte von Missent to Denmark unglücklich, eine glückliche Bandgeschichte lohnt ja nicht. Dann könnte man ja weder die Mär von der zuvor gescheiterten Band und entäuschten Hoffnung erzählen, noch so ergreifende Lieder schreiben. Das hat also alles seinen Sinn.
Es sind doch immer wieder die klassischen Länder, aus deren popkukturellen Unterleibern sich die neuen, viel versprechenden Bands gebären. The Michelles, wohnhaft in London, passen da perfekt ins schlichte Bild.
Drei Jahre nach seinem Download-Hit „Du blutest voll“ versucht es Frank Werker alias Franky Kubrick wieder mit einem Song, der sich eng an einem amerikanischen Vorbild orientiert: „Get Right“ ist der neueste Track der Rappers.
Sommerfeste sind an sich schon eine recht genehme Angelegenheit. Sie verbinden Sonne, Freunde, Musik und Bier zu einer simplen, aber ergreifenden Glückseligkeit, die ihresgleichen sucht. Die sympathische Tradition, dass sympathische Labels ihre Bands und ihre Fans zu einem Sommerabendstelldichein laden, wird nun bereits im zweiten Jahr von City Slang fortgeführt wird – das kann man nur begrüßen. Vor allem, weil mit Broken Social Scene, Nada Surf und Calexico gleich drei Lieblinge aufspielen.
Ob man noch wisse, wie es klänge, wenn man das Ziel aus den Augen verliere, fragte Kollegin Rank in einer herzlichen, jugendlich- schwärmerischen Ankündigung im Immergut-Heftchen und verwies zur Antwort auf eine Band, von der zu viele nicht einmal wissen, dass es sie gibt und von denjenigen, die wenigstens das wissen, immer noch zu viele nicht sicher sind, wie man überhaupt den Bandnamen ausspricht: Klez.e.
B.E.N. K.W.E.L.L.E.R. ist zurück. Zwei Jahre ist es her, dass er mit seinem letzten Album „On My Way“ die Herzen aller guten und schönen Menschen flickte. Nun kündigt sich das dritte Album an, das so schlicht wie richtig, einfach „Ben Kweller“ tituliert ist.
Nervt deutscher Pop mit schlauen Wie-ich-mich-so-fühle-Texten bereits? Oder ist dieses Tor für immer und ewig aufgestoßen und noch so viel Knödelei von großen Freundschaften, kleinem Pils und Bis-wir-sterben-Tremolo kann dem nichts anhaben? Sind Sternbuschweg die besseren Virginia Jetzt!, Lichtjahre hinterher oder zeitlos? Und wo wohnt Tom Liwa eigentlich heute?
Zu Beginn waren Jeans Team ein Gewitter aus Pop und House und Techno und Rave. „Keine Melodien“ und „Baby 3“ waren allerorts, ein Sound gewordenes "Zurück in die Zukunft", eine wirklich neue, deutsche Welle für das junge Jahrtausend. Dann kam die Stille und dann die Sanftmut. Und mittlerweile singen Jeans Team astreine Melodien – zum Beispiel vom Sommer im Zelt.
Ja, auch im Sommer gibt es diese Tage und Phasen, in denen nichts Spaß macht. Nicht einmal daran zu denken, wie es wäre, wenn man einfach vom Balkon oder in den Pool springen würde. Das ist dann das Startsignal für The Boy Least Likely To, einer englischen Popgroup, die ästhetisch als Mischung aus Gummibärenbande, Superheldentruppe und Pokemón daherkommt. Aber natürlich viel besser klingt.
Immer noch ist WM, immer noch blickt nicht nur ein Großteil dieser Welt auf’s Grün, sondern dreht sich alles um 44 Waden – und das auch auf 33 Umdrehungen. Blumentopf aus München stehen am Spielfeldrand und packen seit dem ersten Spiel für die ARD jedes Match hernach in einen Hiphoptrack. Downloaden kann man sich das auch.
Man kann Fink gar nicht gut genug finden und sei es nur, um der himmelschreienden Ungerechtigkeit, dass Nils Koppruch und die Seinen noch immer nur mehr-so-geht-so-Bekanntheit genießen, etwas entgegen zu stellen. Dabei sind Fink vieles von dem, was sonst so bitter und berechtigt eingefordert und beklagt wird: Schlau aber uneitel, ergreifend aber nicht sülzend oder seifend, ein bisschen kryptisch aber nicht möchtegernintellektuell. Country, aber niemals nie Truck Stop.
Im Land der durch’s Dorf getriebenen Musiksäue pfeifen es längst die Taubstummen vom Dach: The Klaxons sind the shit. Das ist natürlich hoch gepokert, aber einerseits haben die Experten von Angular Records – wir erinnern uns an Art Brut und Bloc Party aus selben Hause – den jungen Herren gerade einen Plattenvertrag in die Hand gedrückt.
Hey, schon gemerkt? ´s is WM! König Blatter, Kaiser Franz und Public Viewing Areas regieren – und wenn es mal regnet in schwarzrotgeil-Land, darf man mit einem Hornbach-Schirm nicht ins Stadion, weil OBI mehr Geld bezahlt hat. Aber das ist egal, trotzdem sind alle mit einem Mal Fußballfans, analysieren Ecuadors Sturm und die Abseitsfalle der Schweizer. Selbst Leute, die sonst stets einen Distinktionsgewinn daraus ziehen, sich „so dermaßen null“ für Fußball zu interessieren, werden plötzlich aufgeregt und machen bei Tippspielen und Fangesängen mit. Glauben Sie mir, ich weiß, wovon ich rede.
Someone Still loves You Boris Yeltsin sind eine Band, deren Niedlichkeiten eine derartige Penetranz ausüben, dass man ihnen entweder verfällt – oder sich ad hoc an die Schreibmaschine setzt um den zweiten Teil zu „Wie ich lernte, das Kindchenschema zu hassen“ zu schreiben. Wer mit herzschmerzigem Pathos, niedlichem Kitsch, großen Gefühlen und musikalischen Kleinodien seine liebe Not hat, hört also besser genau hier auf zu lesen.
Mitten im Krieg flüchtete die Iranerin Bahar mit ihrem Bruder und ihren Eltern, die politisch verfolgt wurden, nach Deutschland. Das war 1986 und Bahar war damals gerade mal zwei Jahre alt. Heute ist sie ausgebildete Erzieherin und die wohl beste Rapperin der Republik.
Kostenloses MP3-File will Politik fürs Internet machen
Selbst wenn man wollte – es gibt kein Entrinnen. Nicht nur Straßen, Cafés, Bars und Gespräche sind fest in der Hand des totalen Herrschers König Fußball – auch allerhand Musiker besingen das Runde, das Eckige, Fritz-Walter-Wetter und alles andere rund um 90 Minuten Fußball.
Gerade mal zwei Jahre ist es her, da das Internet einen Tag auf Grau geschaltet werden sollte um DJ Danger Mouse’ Melange aus dem „White Album“ der Beatles und Jay-Zs „Black Album“ vor den Mühlen der Musikindustrie und der Rechtsprechung zu bewahren. Mittlerweile ist Danger Mouse nicht nur auf rechtlich sicherem Boden sondern vor allem: ganz oben.
Hamburg holt auf: Neben Isoleé, Koze, Deichkind, Girlz Club, Scooter und Einmusik ist auch Drei Farben House (nicht zu verwechseln mit dem Stuttgarter Dreifarbenhaus oder dem Film "Drei Farben Blau") mal Bank, mal Bombe, was eingängigen House aus Deutschlands größter Hafenstadt angeht.
Jetzt mal im Ernst: Die computergesteuerten Spielanalysen, Laktat-Messungen und kalifornischen Strand-Diäten von Jürgen Klinsmann und Jogi Loew kann man doch komplett vergessen. Worum es bei der Vorbereitung auf eine WM gehen sollte: Blut, Schweiß und Tränen.
Von manchen Lieder lässt man besser die Finger – jede Coverversion wäre eine Dummheit, vor allem weil das jeweilige Stück Musik sich so tief ins kollektive Gedächtnis eingefräst habt, dass alle Variationen Verrat schreien. Ein solches Lied ist auch „ Fight For Your Right To Party“ von den Beastie Boys. Andrew Paul Woodworth hat allen Warnung zum Trotz eine Hommage aufgenommen.
Der gebürtige Magdeburger Liebreiz hat einen guten Weg durch Deutschland hinter sich, geographisch wie musikalisch: Um Volk und Vaterland an der Waffe zu dienen verschlug es Liebreiz nach Frankfurt, wo wochenendlichen Nächte „jenseits von Gut und Böse im Omen“ Techno der härteren Gangart gewidmet wurden. Nach der Rückkehr schepperte Liebreiz nun selbst als DJ unter dem Pseudonym Le Narziss durch Harz, Börde und heimatliche Gefilde.
An dümmlichen, bisweilen falschen Krisenberichten und Skandalfindereien rund um Problemgegenden, Parallelgesellschaften und vermeintlichen, deutschsprachigen Ghettorap mangelte es in den letzten Jahren nun wirklich nicht. K.I.Z., den Künstlern Im Zuchthaus, dem neuesten Wurf des Berliner Labels Royal Bunker, wird es nicht viel anders ergehen.
Es ist wie beim Sport: Es gibt Favoriten, von denen man viel erwarten darf und kann – und es gibt immer wieder Überraschungen. Beim diesjährigen Immergutfestival gehörten Okkervil River aus Austin, Texas, für Viele sicher zu den unerwarteten Gewinnern. Allerhöchste Zeit, dass Okkervil River auch in Deutschland aus ihrem Schattendasein treten.
Man kennt diese Lieder, die diesen einen Teil haben, in denen das Lied kippt und zu einem Meer von Melodie und Euphorie wird, diesen Teil, den man für Stunden hören kann während man auf den Dielen seines Zimmer liegt und es immer egaler wird, ob man für irgendwas zu spät kommt, weil man gerade von Glück erfüllt mitsingt. The Good Life sind ein ziemlich guter Kandidat, für diese Art von Musik.
Neuerdings belagern, nach Kanadiern und Spaniern, schwedische Heerscharen die Berliner Innenstadt, haben die hiesigen Clubs und Bars fest in ihrer Hand und verschlingen an Trends und Drogen, was sich ihnen nur in den Weg stellt. An der Spitze der Invasion: die extrem unterhaltsamen Weirdos von Slagsmalsklubben.
Wie alle guten Bands (vgl. Beatles, Tocotronic) lässt sich das Werk von Deichkind in ein ungestümes, genretreues Frühwerk und in ein von geistiger Offenheit und Experimentierfreude geprägtes Spätwerk teilen. Spätestens seit „Limit“ sind die Jungs aus Hamburg-Bergedorf everybody’s darling.
Das letzte Album der Strokes wurde mit hohen Erwartungen und einer heiß brodelten Gerüchteküche herbeigefiebert – und dann vielerorts mit gelinder Enttäuschung quittiert.