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Der Angriff von Ludwigshafen
Es ist fast ein Jahr her, dass Deutschland geschockt nach Winnenden geblickt hat: Anfang März 2009 tötete dort ein 17-Jähriger 16 Menschen. Polizei und Staatsanwaltschaft in Ludwigshafen vermieden den Begriff des Amoklaufs als heute die Meldung kam, dass ein Schüler seinen Lehrer getötet habe - trotzdem war der Gedanke an Winnenden an diesem Tag spürbar.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Eines der ersten Bilder vom Tatort: Das Foto zeigt den Eingangsbereich der Berufsschule BBS Naturwissenschaften (Technik 2) in Ludwigshafen Gegen 12 Uhr meldet die Deutsche Presseagentur (dpa): Ein Lehrer ist in einer Berufsschule in Ludwigshafen getötet worden. Ein 23-Jähriger wurde als mutmaßlicher Täter festgenommen. Er soll laut Polizei mehrere Lehrer angegriffen haben. Weitere Verletzte gab es aber nach ersten Erkenntnissen nicht.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Bild eines Leichenwagens vor dem Schulkomplex in Ludwigshafen Gegen 14 Uhr erfährt man Genaueres über die Schule, in der sich der Übergriff ereignete. Sie trägt den Titel "Berufsbildenden Schule Technik 2". Hier unterrichten 130 Lehrer mehr als 3200 Schüler. dpa erläutert: "Die Schüler der Berufsbildenden Schule Technik 2 kommen für einige Bildungsgänge aus ganz Deutschland."
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Auch Beamte eines Sondereinsatzkommandos (SEK) sind in Ludwigshafen im Einsatz Um kurz vor vier melden die Agenturen: "Nach dem tödlichen Angriff auf einen Lehrer in einer Berufsschule in Ludwigshafen hat ein 23 Jahre alter Ex-Schüler die Bluttat gestanden. Als Motiv gab er an, er habe als früherer Schüler eine große Wut auf den Lehrer empfunden, weil dieser ihm viel zu schlechte Noten gegeben habe." Man erfährt Details über den Tathergang: Der 58-jährige Berufsschullehrer wurde auf einer Kellertreppe der Schule gefunden. Trotz erster Hilfe-Maßnahmen starb der Lehrer am Fundort, erklärt der Einsatzleiter der Polizei in Ludwigshafen.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Die rheinland-pfälzische Wissenschaftsministerin Doris Ahnen (SPD) auf einer Pressekonferenz am Nachmittag Am späteren Nachmittag tritt die Wissenschaftministerin von Rheinland-Pfalz, Doris Ahnen, vor die Presse. Sie sagt: "Die gesamte Landesregierung drückt ihre tiefe Trauer aus" und kündigt an, dass die Schule in Ludwigshafen am Donnerstag und Freitag geschlossen bleibe. In Schulen in der Nähe haben Notfallseelsorger und Schulpsychologen eine Anlaufstelle für schockierte Schüler eingerichtet. Währenddessen werden in der Boulevard-Presse Details über Opfer und Täter verbreitet: Der getötete Rudolf B. habe "Mathe sowie Malen und Lackieren" unterrichtet, meldet bild.de und ergänzt: "Der Lehrer galt in der Schule bei manchen Schülern offenbar als sehr streng."
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Am späten Nachmittag verlassen die Einsatzkräfte den Schulkomplex in Ludwigshafen dpa beschreibt die Pressekonferenz so: "Sichtlich mit den Tränen kämpfend sagte Bildungsministerin Ahnen: «Die gesamte Landesregierung drückt ihre tiefe Trauer aus.» Eine solche entsetzliche Tat stelle alles infrage: «Man überlegt, was hätte man noch mehr tun können.» Noch sei es aber zu früh, um gleich über weitere Konsequenzen zu diskutieren."
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Der leitende Oberstaatsanwalt der Staatsanwaltschaft Frankenthal, Lothar Liebig (in der Bildmitte), Doris Ahnen (SPD) und der leitende Kriminaldirektor Franz Leidecker. Im Rahmen der Pressekonferenz kündigt der leitende Oberstaatsanwalt Lothar Liebig an, dass der 23-Jährige am Freitag dem Haftrichter vorgeführt werden soll. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Mordes gegen ihn. Außerdem erfährt man, dass der 23-Jährige auch mehrere andere Lehrer angegriffen habe, diese blieben aber unverletzt. Außerdem soll der "Amok-Stecher Florian K." (bild.de) versucht haben, Bengalische Feuer auf den Fluren der Schule zu zünden; die in Ludwigshafen erscheinende Rheinpfalz zitiert einen Schüler mit den Worten: "Wir saßen im Unterricht, als plötzlich jemand bemerkt hat, dass auf dem Gang ein Bengalofeuer brannte. Fünf Minuten später gab es Feueralarm."
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Vor dem Schulkomplex in Ludwighafen hat jemand Blumen niedergelegt.
In einer ersten Stellungnahme forderte Bundespräsident Horst Köhler eine verstärkte "Kultur der Aufmerksamkeit". Als er während eines Besuchs in Trier auf die Tat in Ludwighafen angesprochen wurde, sagte er: "Das ist ein Langzeitthema, das uns beschäftigen wird."
Am späten Nachmittag gab es auch eine Stellungnahme aus dem Bundesbildungsministerium. Darin erklärte die Ministerin Annette Schavan (CDU): "Ich bin sehr betroffen, dass wenige Tage vor dem Jahrestag von Winnenden wieder eine Bluttat an einer Schule geschehen ist."
Mehr über den Angriff von Ludwigshafen auf sueddeutsche.de
Text: jetzt-redaktion - Fotos: dpa, ddp, reuters, AP, AFP