Das Buch wurde damals angekündigt als leichthändige Liebesgeschichte. Kaum aber kam "Esra" 2003 in den Buchhandel, wurde es verboten: Eine ehemalige Freundin Maxim Billers und deren Mutter glaubten sich in dem Roman der scheiternden Beziehung zwischen dem Schriftsteller Adam und der Türkin Esra wiederzuerkennen und fühlten sich in ihren Persönlichkeitsrechten verletzt. Und so gab die leichthändige Erzählung Anlass zu einer schweren Gerichtsschlacht. Nachdem das Landgericht München und der Bundesgerichtshof das Verbot mit der Begründung bestätigt hatten, der Roman greife "in schwerwiegender Weise in das allgemeine Persönlichkeitsrecht" der beiden Klägerinnen ein, erhob der Verlag Kiepenheuer & Witsch 2005 Verfassungsbeschwerde: Das Verbot schränke die künstlerische Freiheit ein. Außerdem haben die beiden Frauen Biller auf drastische 100 000 Euro Schadensersatz verklagt. Am heutigen Freitag soll das Verfassungsgericht nun seine Entscheidung verkünden.
dana-brueller
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