Seit sich die bürgerliche Öffentlichkeit mit ihren Nachrichtenfluten und Meinungsschlachten, mit ihren vervielfältigten Emotionen, ihrem Konformismus und ihrer Demagogie, ihren Provokationen und Übertreibungen, ihrer Neigung zum Rufmord und ihren vielen Fehlern voll entwickelt hat, mussten sich die Schriftsteller zu dieser neuen Gewalt der Gesellschaft verhalten: Denn das, was zum Funktionieren der demokratischen Verfassung unbedingt gebraucht wird, die Presse und die Medien, das bedrängte die Dichter von Anfang an im Kern ihres Metiers, der Sprache. So hat die moderne Welt zwei Typen des Dichters im Verhältnis zur öffentlichen Sprache hervorgebracht, die einander oft feindlich, jedenfalls konkurrierend gegenüberstehen: den Hasser und den Spieler.
christina-waechter
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