Das Wissen und das Sehen: Die Eröffnung des Marbacher Literaturmuseums der Moderne
Das Wissen und das Sehen: Die Eröffnung des Marbacher Literaturmuseums der Moderne
Das Literaturmuseum der Moderne hat eine unheimliche Eigenschaft. Es verschluckt seine Besucher. Gerade saß man noch, mit mehreren hundert Menschen in der Stadthalle von Marbach am Neckar, gerade waren alle noch da und hatten die Eröffnung des neuen Baus und der neuen Dauerausstellung gefeiert. Gerade noch hatte man sich zum Ausgang gedrängelt. Und plötzlich waren die Menschen fort. Einen Teil von ihnen fand man nach einer Weile wieder, an der Kasse zu den Buden, die um das Schillerdenkmal errichtet worden waren, wo man lange darauf wartete, sich Coupons für Trollinger und Paella kaufen zu dürfen. Die meisten aber, allen von voran Bundespräsident Horst Köhler und sein Gefolge, waren einfach weg, hatten die lichte Eingangshalle des Museums passiert, waren hinabgestiegen in die unterirdischen Säle wie in ein Bergwerk der Kulturgeschichte. Es dauerte eine Weile, bis man die ersten aus den Grüften zurückkehren sah.
christoph-koch
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