Bossa Nova - Ruy Castro schreibt ein Buch über die hedonistischste Musik der Welt
Bossa Nova - Ruy Castro schreibt ein Buch über die hedonistischste Musik der Welt
Unter stil- und geschichtsbewussten Musikfreunden kursiert Ruy Castros Buch "Chega de Saudade" schon seit geraumer Zeit, und sei's nur wegen der umfangreichen Diskografie im Anhang, die man ungeprüft als Wunschliste bei Ebay oder dem Platten-Händler seiner Wahl einreichen konnte, aber fast noch mehr als Modeberater - die vielen phantastischen Bilder aus den späten fünfziger und frühen sechziger Jahren sind Blaupausen für jenes Stilideal, das heute von Tom Ford oder Helmut Lang propagiert wird: João Gilberto am Strand von seiner künftigen Frau Astrud umschwänzelt, Antonio Carlos Jobim, die Gitarre geschultert beim Spaziergang mit Oscar Niemeyer, gerade Hosen, schmale Schultern, energischer Blick, und das alles vor dem Endlosigkeit und Unvergänglichkeit suggerierenden Horizont des Ozeans oder des atlantischen Regenwaldes.
max-scharnigg
Teile diesen Beitrag mit Anderen:
Diesen Text aus der Süddeutschen Zeitung kannst du hier leider nicht mehr lesen, er ist aber noch im Archiv der Süddeutschen Zeitung zu finden.