Unser täglich Brot: Ein Biertest abseits der Wies'n
Unser täglich Brot: Ein Biertest abseits der Wies'n
Auf dem Oktoberfest feiern ab morgen Millionen den Gottesdienst des Münchner Biers - ohne zu wissen, dass auch im restlichen Bayern anbetungswürdig gebraut wird. Zehn Empfehlungen.
christian-helten
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Zwick’l
[li]Hersteller: Brauerei Reichold, Hochstahl
[li]Erstmals urkundlich erwähnt:1906
[li]Werbespruch: »Fränkisch frisch«
[li]Der Experte Dr. Stempfl, Leiter der Brauakademie Doemens, sagt: Der volle Geschmack lässt sich an der Bernsteinfarbe erahnen. Ein kräftiger Malzkörper umspielt die Zunge, ein leichter Karamellton unterstützt den weichen Haupttrunk.
[li]Ideal für: zähe Verhandlungen über die Transrapid-Finanzierung.
[li]Der Morgen danach: wie eine Bergbrise bei Sonnenaufgang.
Posthorn Gold
[li]Hersteller: Postbrauerei Nesselwang
[li]Erstmals urkundlich erwähnt: 1650
[li]Werbespruch: »Würzig und kraftvoll, so wie wir es im Allgäu lieben«
[li]Dr. Stempfl sagt: Ein ganz im Sinne bayerischer Brautradition gebrautes Exportbier. Kräftiger Malzkörper, der erkennen lässt, warum Malz unter den Brauern als die »Seele des Bieres« bezeichnet wird.
[li]Ideal für: Junggesellenabschiede auf Schloss Neuschwanstein.
[li]Der Morgen danach: düster wie König Ludwigs Lustgrotte.
Edelpils
[li]Hersteller: Brauerei Jacob, Bodenwöhr
[li]Erstmals urkundlich erwähnt: 1758
[li]Werbespruch: »Unser Premium-Pils aus Bodenwöhr«
[li]Dr. Stempfl sagt: Strohgelbe Farbe, kräftige Hopfenblume, im Trunk sehr schlank, die Hopfenbittere ist nicht so dominant wie bei Bieren aus dem Norden. Trockener, pilstypischer Ausklang.
[li]Ideal für: den ersten Schluck nach Winterschlaf oder Marathonlauf.
[li]Der Morgen danach: als würde man behutsam mit Wattebäuschen abgerieben.
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