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Brünett: Schwarzbraun soll mein Mädel sein
Von: Kerstin Greiner; Foto: dpa
Ein hübsches Phänomen lässt sich aktuell beobachten: Es hat lange braune Haare und steht auffallend oft mit den reichsten und mächtigsten Männern der Welt vor dem Traualtar. An der Seite von Königssöhnen, Milliardären und Oligarchen, die eigentlich für blonde, sexy Schönheiten reserviert war, taucht immer öfter dieser Typ Frau auf: Ihre brünetten Haare fallen über ihre Schultern, als hätte sie noch nie ein Spritzer Haarspray belästigt, und ihre wachen Augen strahlen in Yves-Klein-Blau oder Eduard-Meier-Stiefel-Braun aus ihrem zerbrechlich wirkenden Teint heraus. Frauen, die aussehen, als hätten sie ein paar Semester Literatur in Schottland studiert und auch etwas Ahnung von Weltpolitik, Rotweinen und Gartenbau.
Sie pflegen einen leicht zurückhaltenden Kleidungsstil, verstehen sich hervorragend mit der Schwiegermutter und legen gern ihre Hand verständnisvoll auf den Arm ihres Gatten. Die neuen Begleiterscheinungen der Reichen und Mächtigen ähneln sich auffallend: Sie heißen Letizia von Spanien, Mary von Dänemark, Rania von Jordanien, Kate Middleton, Katie Holmes. Sogar eingefleischte Blond-Liebhaber sind umgeschwenkt: Roman Abramowitsch zum Beispiel, der seine platinblonde Irina für die feenhafte Daria Zhukova und gegen 300 Millionen Euro Scheidungsabfindung stehen ließ, oder Donald Trump, der vor dem Schneewittchen Melania Knauss mit Ivana, der Urmutter aller Blondinenwitze, verheiratet war. Und Flavio Briatore, ein Kenner aller Haut- und Haarfarben, entscheidet sich am Ende nun für die sanftäugige wie dunkelhaarige Elisabetta Gregoraci. Nennen wir diesen Typ Frau: die Mahagoni-Mädchen.
Mahagoni-Mädchen sehen aus wie Menschen mit sehr guten Genen, die nie Probleme mit brüchigen Fingernägeln oder kariösen Zähnen zu haben scheinen. Sie sind sophisticated und wohlerzogen. Nie würden sie ihrem Mann ins Wort fallen – und wenn ihnen das aus Versehen doch einmal passiert, werden sie vor Schreck gleich magersüchtig (so wie Letizia von Spanien, als sie ihren Mann vor laufender Kamera unterbrach). Mahagoni-Mädchen wirken wie fleischgewordene Elly-Seidl-Pralinen: edel, süß, nicht übertrieben dekoriert und überaus teuer.
Hier findest du den zweiten Teil der Geschichte auf sz-magazin.de