Süddeutsche Zeitung

Unsere Kernprodukte

Im Fokus

Partnerangebote

Möchten Sie in unseren Produkten und Services Anzeigen inserieren oder verwalten?

Anzeige inserieren

Möchten Sie unsere Texte nach­drucken, ver­vielfältigen oder öffent­lich zugänglich machen?

Nutzungsrechte erwerben

Squash-Meisterinnen bekommen als Preis einen Vibrator

Teile diesen Beitrag mit Anderen:

Kurze Rate-Runde: Du hast gerade ein Turnier gewonnen und bekommst deinen Sieger-Pokal mitsamt einem kleinen Geschenkekorb überreicht. Darin enthalten: Enthaarungswachs, eine Hornhautfeile und ein Vibrator. Welchen Wettbewerb hast du gerade gewonnen?

Hast du

A: den besten Softporno des Jahres gedreht?

B: den Influencer-Preis für schamlosestes Anpreisen minderwertiger Produkte gewonnen?

Oder

C: eine Damen-Squash-Meisterschaft gewonnen?

Na? Bisschen arg simpel, oder?! Klar, dass es Antwort C war. Denn natürlich sollten Frauen, die an Sportwettbewerben teilnehmen, auch einen Preis bekommen, der zu ihnen und ihren Bedürfnissen passt. Und bekanntlich ist die Lieblingsfreizeitbeschäftigung einer jeden Leistungssportlerin, sich nach erfolgreichem Wettkampf als erstes die Fersen geschmeidig zu hobeln, anschließend die gesamte Körperbehaarung per Warmwachs zu entfernen. Und anschließend lieben es Leistungssportlerinnen, sich ins Schlafzimmer zurück zu ziehen, um sich an anderer Stelle ebenfalls einen runterzuhobeln.

Was sich nach einem sehr doofen und schlüpfrigen Witz anhört, hat sich vor wenigen Tagen tatsächlich in der nordspanischen Provinz Asturien zugetragen. Am 11. Mai wurde Elisabet Sadó zusammen mit drei anderen Sportlerinnen bei der Squash-Meisterschaft ausgezeichnet und bekam genau diese Preise überreicht.

Nachdem sich die vier Preisträgerinnen bei der örtlichen Squash-Vereinigung beschwert hatten, ist Bewegung in die Sache gekommen. Die Preisträgerinnen hatten die Gaben als „sexistisch und fehl am Platze“ kritisiert. Sadó sagte, sie sei überrascht und empört über die Geschenke gewesen. Sie nehme seit mehr als 20 Jahren an professionellen Wettbewerben teil und  selbstverständlich habe sie schon jede Menge Sexismus im Leistungssport erlebt: Frauen würden sehr viel schlechter bezahlt, müssen zu schlechten Zeiten antreten, um den "Stars" den Vortritt zu lassen. Und bekommen keine geeigneten Turnier-Kleidung. Noch nie sei ihr etwas so Sexistisches wie dieser Geschenkkorb untergekommen.

 Inzwischen sind drei der Organisatoren des Turniers von ihren Posten zurück getreten. Und auch im Namen des Clubs selbst wurde eine Stellungnahme veröffentlicht, in der stand, dass die Geschenke unangemessen gewesen seien und nie hätten vergeben werden dürfen. Was leider nicht beantwortet wurde: Was der Geschenkkorb für die männlichen Preisträger enthielt. 

chwae

  • teilen
  • schließen