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Snowboard-Filme
Herbst ist Schneefilmzeit – und spätestens jetzt hat jeder Freeskier, jeder Snowboarder, jede Filmcrew einen neuen Film veröffentlicht. Nur um Hochglanzbilder und krasse Action allein geht’s aber schon lange nicht mehr. Diese fünf Freeride-Filme lohnen sich auch aus anderen Gründen.
1. „Ruin and Rose“: Freeriden versus Postapokalypse in der Wüste
Sand, Wüste, Trockenheit – in dieser unwinterlichen Umgebung beginnt „Ruin and Rose“, der neue Film von Matchstick Productions. Schnell ist klar: Er wirft den Zuschauer in eine postapokalyptische Welt, in der es kaum mehr Wasser gibt. Ein paar Kinder sind die einzigen, die überlebt haben und sich in den Ruinen in der Wüste durchschlagen müssen. In einem verlassenen Haus findet ein kleiner Junge eine alte Schneekugel. Damit beginnt das Rückerinnern an eine Welt, in der es Wasser noch im Überfluss gab – und auch Schnee.
Der Film springt in eine Zeit zurück, die unserer Gegenwart gleicht und erzählt davon, wie der Anfang vom Ende kam. Die Menschen wurden immer verschwenderischer, haben die Natur und die Berge zugebaut, konnten nicht genug bekommen und haben keinen Gedanken an die nächsten Generationen verschwendet. Zu den kritischen Worten des Sprechers liefert der Film Freeride-Bilder von den großen Stars der Skiszene: Mark Abma, Sammy Carlson, Eric Hjorleifson und und und. Die Actionaufnahmen stehen aber immer nur so lange – oder besser gesagt so kurz – dass die Zeit nicht reicht, um die bedrückende Realität zu verdrängen, also dass Wasser und die Ressourcen der Umwelt eben nicht unendlich vorhanden sein werden. Schnell geht es wieder zurück in die beklemmende, heiße Wüste. Und damit löst „Ruin and Rose“ sogar ein bisschen Dankbarkeit aus: für jeden guten Powdertag, für jeden Tag in der Natur und auch für das Wasser, das wir noch im Überfluss haben. Wenn bei jedem Zuschauer nur ein bisschen von dieser Demut gegenüber der Natur ankommt, hat der Film viel erreicht.
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„Ruin and Rose“ läuft ab 3. November 2016 bei der Alp-Con Cinematour.
2. „BETWEEN“: Freundschaft und Frauenpower
Die steilsten Abfahrten, die schönsten Powderturns und die krassesten Tricks – das will jeder Freeride-Film zeigen. Und jeder Profi-Skifahrer oder Snowboarder will von sich so viele gute Aufnahmen wie möglich im Movie haben. Ein ziemliches Ego-Business.
Dass es auch anders geht, zeigt „BETWEEN“ von Shades of Winter. Der dritte Frauen-Freeski-Film der österreichischen Profi-Skifahrerin und Filmproduzentin Sandra Lahnsteiner stellt das Miteinander und die Freundschaft der Fahrerinnen in den Fokus. Im Laufe des Films besucht Sandra ihre Freeski-Freundinnen in der ganzen Welt: Jede nimmt sie in ihre Heimat und in ihr Homeressort mit. In der Schweiz, Schweden, Hawaii, Neuseeland, Alaska und Österreich zeigen die Freeskierinnen ihre Skills und vor allem, dass Skifahren mehr als nur Leistung und Kräftemessen ist. Die Mädels teilen alles in „BETWEEN“: die Freude nach einem perfekten Skitag, aber auch Verletzungen und langwierige Monate der Reha. Manche Gespräche und Monologe wirken zwar etwas gefühlsduselig, aber im Vergleich zum Standardgelaber und abgedroschenen Floskeln wie „Sick!“, „Epic!“ und „Awesome Dude!“ ist ein bisschen mehr echtes Gefühl schon erfrischend. Gewidmet ist der Film Sandras Freundin Matilda Rapaport, mit der sie für „BETWEEN“ viele Reisen mit unternommen hat. Matilda ist im Juli 2016 bei anderen Filmaufnahmen in Chile bei einem Lawinenunfall gestorben – und der Film ist sowas wie ein Vermächtnis.
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3. „Heimschnee“: Ironische Kritik am Massentourismus in den Bergen
Für gute Freeride-Aufnahmen um die Weltkugel jetten? In Alaska oder Japan shooten? Mit dem Helikopter schnell auf jeden Gipfel fliegen? Ja, das ist Alltag im Freeride-Filmbusiness. Ein schlechtes Gewissen der Umwelt gegenüber haben die Wenigsten. Die Tiroler Crew von "Heimschnee" zeigt in ihrem Film, dass es auch nachhaltiger geht, mit genauso guten Bildern. Sie brauchen weder Heli noch Skidoo, um auf die Gipfel zu kommen, sondern steigen mit eigener Kraft auf. Wenn sie sich doch mal Unterstützung holen, dann so CO2-neutral wie möglich: Huskyschlitten ersetzen Skidoos, ein Ballon den Hubschrauber. Denn der Crew von „Heimschnee“ liegt die Natur mindestens so sehr am Herzen wie das Freeriden. Deswegen fliegen sie auch nicht nach Japan, Alaska oder Kanada zum Skifahren, sondern haben alle Aufnahmen in ihrer Heimat, in den Tiroler Alpen, gedreht. Außerdem haut „Heimschnee“ ziemlich drauf: Den ganzen Film über kritisiert die Crew ironisch-süffisant bis bitterböse den Massentourismus am Berg inklusive Après-Ski-Wahnsinn. Und trotzdem liefert „Heimschnee“Action und nie dagewesene Bilder wie vom Balloonskiing.
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"Heimschnee" läuft ab 20. Oktober 2016 bei der Alp-Con Cinematour.
4. „Snowmads“: Freeride Roadtrip im Feuerwehrauto
Skifilme, die auf einem Roadtrip durch fremde Länder und atemberaubende Gebirgszüge basieren, gab es gefühlt schon 154.389 Mal. Das hatten die Macher von „Snowmads“ auf dem Schirm – und haben den österreichischen Freerider Fabian Lentsch nicht irgendwie auf die Reise geschickt. Sie haben Fabi ein altes Feuerwehrauto zum riesigen Freeride-Wohnmobil umgebaut. Mit Stockbetten, Dusche, Küche, viel Platz für Ski und einem schönen Artwork drauf. Damit machen sich Fabi und seine Crew auf in Richtung Osten: von Innsbruck bis in den Iran, über 10.000 Kilometer. Nicht nur das Gefährt, sondern auch die Route zeigt neue Locations, die man so nicht unbedingt mit Skifahren zusammengebracht hätte. Die Crew geht Powdern in der Türkei, im Iran und in Georgien, fährt Sandhänge am Persischen Golf runter. „Snowmads“ ist kein klassischer Skimovie, es gibt weniger Schnee und Freeride-Aciton zu sehen, dafür viel Reisespirit, emotionale Begegnungen mit Einheimischen und Inspiration für den nächsten eigenen Skitrip fernab der bekannten Ziele.
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5. „Way East“: Weil Japan mehr als Powder ist
Japan – für Freerider ist das der Inbegriff von Pulverschnee in endlosen Mengen. Und fast jeder mittelmäßige Freeride-Film enthält ein Japan-Segment. Daran hat die Atomkatastrophe von Fukushima vor gut fünf Jahren nichts geändert. Die Film- und Freeride-Crews fliegen alle wie gehabt nach Japan, um dort ihre Hochglanzaufnahmen im Tiefschnee zu drehen. Snowboarderin Aline Bock und Freeskierin Lena Stoffel wollen in ihrem Film „Way East“ aber mehr als das: Sie möchten rausfinden, wie es den Leuten in Japan nach der Katastrophe wirklich geht und wie sich das Land verändert hat. Klar, auch geht es um Freeriden, um die Suche nach dem perfekten Powder und nach Surfspots, an denen das Wasser nicht kontaminiert ist. Dazu messen Alina und Lena selber mit dem Geigerzähler die Strahlung, sprechen mit den Locals über ihren Alltag nach Fukushima und fragen ihren Guide nach seiner Meinung zu Atomenergie. „Way East“ beantwortet zwar nicht die Frage, wie es Japan und den Leuten dort aktuell geht, aber immerhin spricht der Film die Problematik an. Und es ist schön zu sehen, dass überhaupt mal jemand aus dem großen Freeride-Zirkus darüber nachdenkt – und nicht nur die geilsten Powdershots einfängt und wieder abhaut.
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