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Jubelnde Kroaten begraben Fotografen Yuri Cortez unter sich
Man kann sich nicht vorstellen, wie groß die Freude sein muss, in einem WM-Halbfinale in der Verlängerung den Führungstreffer zu erzielen? Seit gestern Nacht stimmt dieser Satz nicht mehr. Denn jetzt gibt es Fotos, die einen als Betrachter mitten in einen solchen Euphorie-Moment katapultieren. Die so intensiv sind, dass man den Schweiß fast riecht, die Jubelschreie fast hört, das Gesicht der übereinandergestapelten Fußballerkörper spürt.
Mario Mandzukic hatte gerade das (bislang) wichtigste Tor seiner Karriere erzielt. Zweite Hälfte der Verlängerung, er war gedanklich und läuferisch schneller als seine Gegenspieler und hatte den Ball eiskalt ins Netz befördert. Dann passierte, was in solchen Momenten immer passiert: Es bildet sich ein Haufen von jubelnden Fußballern, die sich drücken, anschreien, küssen. Nur eins war diesmal anders. Die Fußballer-Traube hatte diesmal einen Sport-Fotografen unter sich begraben.
Hier ist die Bildergalerie:
Und der tat, was er tun musste: Er knipste einfach weiter. Und machte die Bilder seines Lebens. Nach dem Spiel waren deshalb nicht nur die Spieler gefragte Interviewpartner, sondern auch der AFP-Fotograf selbst. „Ich habe gerade die Linse an meiner Kamera gewechselt, als sie auf mich zugelaufen kamen“, sagte Yuri Cortez, der während des Siegtreffers in unmittelbarer Nähe zum Spielfeldrand positioniert war. „Sie sind über mich gefallen. Es war ein verrückter Moment, sie waren außer sich vor Freude.“
Irgendwann merkten dann auch die kroatischen Spieler, dass da jemand unter ihnen lag, der nicht zur Mannschaft gehörte. Sie wollten ihm auf die Beine helfen und gaben ihm die Hand. „Sie haben mich gefragt, ob ich in Ordnung sei“, berichtet Cortez. „Ein anderer hob meine Kameralinse auf, und Domagoj Vida hat mich geküsst.“ Mittlerweile ist der Fotograf wieder auf dem Weg nach Mexiko.
che / sid