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Kontroverse um Serena-Williams-Karikatur

Foto:Mark Knight / Herald Sun / AP Photo

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Die Debatte um Tennisstar Serena Williams geht weiter. Der Karikaturist Mark Knight hat in der größten australischen Tageszeitung, der Herald Sun, einen Cartoon veröffentlicht, den viele Menschen als rassistisch bezeichnen. Er zeigt Williams, die wie ein Kleinkind heulend auf ihrem Tennisschläger herumtrampelt – eine Anspielung ans Finale der US Open, in dem Williams der Japanerin Naomi Osaka unterlag.

Das Spiel lief nicht gut für Williams, sie verlor mehrmals die Kontrolle über sich selbst, bezeichnete den Schiedsrichter als Dieb, zertrümmerte ihren Schläger, es flossen Tränen. Kindisches Verhalten, findet Karikaturist Knight. Neben den Schläger zeichnete er einen Schnuller auf den Boden, im Hintergrund fragt der Schiedsrichter Osaka: „Kannst du sie nicht einfach gewinnen lassen?“ Der Schiedsrichter bestrafte Williams mit Abzug eines Punkts für das Zertrümmern des Schlägers, mit einem Spiel Strafe für die Beleidigung. Nach dem Spiel machte der Tennisstar seinem Ärger Luft. Die Strafe sei nicht angemessen gewesen. Männliche Kollegen würden für wütendes oder emotionales Verhalten so gut wie nie bestraft, so Williams. Sie warf dem Schiedsrichter Sexismus vor, wofür wiederum sie viel Kritik einstecken musste: Wer brüllt und beleidigt, muss auch mit den Konsequenzen klarkommen.

Die Karikatur zeigt Williams als wütendes Kleinkind, das nicht verlieren kann – mit übergroßen Lippen und sehr krausen, palmenähnlich hochstehenden Haaren. Eine breite Öffentlichkeit kritisierte Knight in den Sozialen Netzwerken, darunter auch J.K. Rowling. Er mache von rassistischen Stereotypen Gebrauch. Auch, dass Osaka als hellhäutige Blondine und nicht als Asiatin dargestellt wird, finden viele rassistisch.

Die Herald Sun hingegen verteidigt den Cartoon. Knight betont: „Das hat nichts mit Geschlecht oder Herkunft zu tun.“ Ihm gehe es lediglich um das Verhalten der Tennisspielerin. Viele Kollegen pflichten ihm bei.

soas

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