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Corona: Skaten daheim in der Quarantäne
Auch für Profi-Skater sind die Ausgangsbeschränkungen hart. Der deutsche Skater Marc Frölich lebt in Barcelona, wo die Auflagen noch strenger sind als in Deutschland. Deswegen übte er daheim ein paar Tricks und nahm davon ein Video auf. Das ging viral. Im Interview erzählt er, wie es ihm mit den Ausgangsbeschränkungen geht – und ob er das Skaten in der Wohnung empfehlen kann.
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jetzt: Du bist Profiskater, müsstest also allein beruflich regelmäßig rausgehen. Nun besteht seit zwei Wochen in Spanien eine Ausgangssperre. Wie bleibt man da in der Übung?
Marc: Ich bin jemand, der eigentlich jeden Tag Skateboard fährt. Nach einer Weile fehlt einem das dann wirklich. Ich mag es auch nicht, aus der Form zu kommen. Einer meiner Sponsoren hat gefragt, ob ich nicht zu Hause Tricks machen könnte. Ich habe dann erst einen einzigen aufgenommen. Das fand ich aber ein bisschen langweilig – und dann haben wir unserer Kreativität ein bisschen mehr Platz gegeben. Wir sind circa zwanzig Minuten geskatet und haben daraus den Clip gemacht. Das war bisher mein absolutes Highlight des Lockdowns.
Wie gut klappt das, in der Wohnung zu skaten?
Es ist schwierig. Du bist mega eingeschränkt in deinen Bewegungen. Wenn der Trick klappt, dann funktioniert das auch im Wohnzimmer. Aber wenn der Trick schief geht, dann hängst du halt direkt in der Wand oder irgendwo in der Ecke. Man sollte jetzt nichts arg Waghalsiges versuchen.
Welche Skater-Tricks sind für eine Wohnung denn gerade noch so geeignet und was sollte man besser sein lassen?
Ich würde dazu raten, die Sachen zu machen, bei denen du routiniert bist. Das heißt: Tricks, mit denen du dich wohlfühlst und bei denen du weißt was zu tun ist, wenn du bailst – es also nicht schaffst. Das kommt vor – und das sollte man dann in der Wohnung auch unter Kontrolle haben.
Wenn Leute dein Video sehen und denken: „Ach geil, ich hab ja auch viel Zeit, ich lerne jetzt skaten in der Wohnung“ – gute oder schlechte Idee?
Nicht wirklich gut – das wäre auch deinen Mitbewohnern im Haus gegenüber nicht solidarisch. Es ist ja schon ziemlich laut, wenn so ein Skateboard durch die Wohnung rollt. Bei uns war das okay. Wir haben sogar danach kurz mit unseren Nachbarn gesprochen, die hatten das Video durch Zufall schon gesehen und fanden es gut. Ich glaube nicht, dass es denen gefallen würde, wenn wir das jetzt jeden Tag machen – aber in dem Moment fanden sie es witzig. Und ganz ehrlich: die machen am Wochenende auch gerne mal längere, laute Partys, die mich nicht schlafen lassen. Von daher ist das quasi ein „Gentlemen/Gentlewomen – Agreement“.
Unabhängig davon, dass du aktuell nicht skaten kannst – wie fühlt sich die Situation für dich in Barcelona gerade an?
Zum Kotzen. Wir sind nach Italien das am stärksten betroffene europäische Land von Covid- 19. Ich weiß nicht, ob der Lockdown die Ausbreitung jetzt wirklich noch verhindern kann. Es sind einfach schon viel zu viele Menschen infiziert. Aber man kann es versuchen. Ich hoffe, dass es zumindest für den Moment hilft, die Kurve ein bisschen abzuflachen und die Betroffenen dadurch die benötigte Hilfe erhalten können. Ich hoffe auch, dass unser Gesundheitssystem bald ein wenig entlastet wird. Hut ab und ein lautes Dankeschön an alle Ärzte, das Pflegepersonal, die Säuberungskräfte und alle anderen, die diese Situation gerade stemmen müssen.
Wie geht es jetzt für dich weiter?
Ich werde versuchen, nach Deutschland zu kommen. Ich lebe zwar in Barcelona, bin aber auch deutscher Staatsbürger. Damit habe ich eigentlich das Recht, nach Deutschland zu fliegen. Dann wäre aber auch die Frage, wann ich wieder nach Spanien zurück komme. Es ist ein komisches Gefühl, nicht genau zu wissen, ob und wann ich zurück kann. Ich glaube nicht, dass sich die Lage in zwei bis drei Wochen ändern wird. Darum ist jetzt gerade erst mal die Mission: raus nach Deutschland kommen. Mal sehen, ob das klappt.
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