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Speichern unter: Schotten, die im Dunkeln leuchten - Shitdisco erfinden den Rave neu

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Kurz gemacht: Vier Kunsthochschulstudenten lernen sich 2003 in der Schule kennen, finden sich super und gründen eine Band. Sie finden eine Location (den Glasgower Underground-Club ‚61’, der eigentlich nur ein leer stehendes Haus ist) und avancieren für ihre dort stattfindenden, gerne ausufernden Gratis-Livekonzerte erst zum Geheimtipp, dann zum Pflichtprogramm des Untergrunds. Nach Remix-Arbeiten für The Rakes im Sommer 2005 erscheint im darauf folgenden Dezember die erste Shitdisco-Single mit den Stücken „Disco Blood“ und „I Know Kung Fu“ bei Fierce Panda Records.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

2006 markiert für Shitdisco den Durchbruch. Dank einer stetig wachsenden Fangemeinde steigt ihre im Oktober erschienene Single „Reactor Party“ auf Platz 73 in den britischen Charts ein. Und obwohl sie einige Monate zuvor aus ihrem Hauptquartier, dem ‚61’, rausgeschmissen wurden, lassen sie es sich nicht nehmen, weiterhin Raves und Konzerte an anderen ungewöhnlichen, meistens illegalen Orten zu veranstalten. Ihr mittlerweile überfälliges Debut-Album ist für kommenden April angekündigt. Dass man die Band gerne in einem Atemzug mit der Londoner Band The Klaxons dem „New Rave“ zuordnet, mag am erfrischenden Mix aus sowohl Punk- und New-Wave-Einflüssen als auch House- und Discosounds liegen. Shitdisco setzen sich allerdings – insbesondere Live – mit so begnadeter Unverschämtheit über derartige Begrifflichkeiten hinweg, dass einem ganz schwindlig wird unterm Schottenrock. Wenn man sich vorstellt, The KLF mit Elvis als Frontmann spielten bei einem Amphetamin-Tanztee in Donna Summers Haus, das sie sich mit The Prodigy und Gang of Four teilt, dann ist man schon ziemlich nah dran, am Shitdisco-Sound. Wenn man sich dann noch zerhackte und anschließend notdürftig wieder zusammengeklebte E-Gitarren, angespannt quietschende 80s-Synthesizer und im Dunkeln leuchtende Kuhglocken vorstellt, dann weiß man ungefähr, wie das Ganze live aussieht. Der oft gezogene Vergleich zur amerikanischen Indie-Rockband The Rapture hinkt bedenklich, denn gegen Shitdisco laufen The Rapture eher im Downtempo. Speichern unter: Schottischer Schwertertanz 2007

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