The National, einer Band um zwei Brüderpaare aus Cincinnati, Ohio, die es – wie so viele US-amerikanische Künstler – in die Freiräume von Brooklyn verschlagen hat, wird gerne das Attribut „missmutig“ angehängt. Bisweilen auch: „griesgrämig“.
Das ist, auf eine vordergründige Weise, richtig und dem oftmals klagenden, seufzenden, eindringlichen Gesang Matt Berningers geschuldet. Euphorie, Singalong, Mitklatschen – alles, was der eventorientierte Mitmensch schätzt, wird vermieden. Stattdessen kippen The National - die erst vor Kurzem einen famosen Auftritt mit Arcade Fire in New York spielten - mehr stilles, tiefes Wasser auf die Mühlen jedes Misanthropen. Dann aber: Ist Griesgrämigkeit nicht der kleine Zynismus? Ist durch all die Muffeligkeit von Zeilen wie „"Turn the light out, say goodnight/ No thinking for a little while/ Let's not try to figure out everything at once“ nicht eine große Liebe, eine große Angst, eine zärtliche Unzufriedenheit und große, stellenweise kindliche Freude zu erahnen? Fake Empire, das kleine Geschenk vor dem kommenden, großen Album „Boxer“ hat all das, ganz sicher. Das ist die Musik, die Schwermütige gerne an Regentagen hören. Das ist die Musik, die einem Vorfreude macht auf den nächsten, echten, schmerzhaften Liebeskummer.
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