Es sind doch immer wieder die klassischen Länder, aus deren popkukturellen Unterleibern sich die neuen, viel versprechenden Bands gebären. The Michelles, wohnhaft in London, passen da perfekt ins schlichte Bild.
stefan-kesselhut
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Getöpfert aus passionierten Enghosenträgern aus Schweden, Amerika und England sind The Michelles aber weit mehr als nur der nächste Versuch, den übersättigten Indie-Markt mit einer weiteren „erfrischenden“ Band noch weiter zu sättigen. Klar, kann ja jeder sagen. Und wo ist sie denn, die Relevanz von Gustaf, Tim, Marc und Graeme? Zum einen liegt sie in den Lyrics, die pausenlos zwischen dampfender Sinnlosigkeit und der fröhlich bis depressiven Bearbeitung von Liebeskummer parlieren. Die Instrumentierung beobachtet diese Vorgänge nur mit einem verschmitzen Lachen, denn sie kann da locker mithalten. Was man hier an Pianos, Synthies, Keyboards, Gitarren und Zweistimmigkeit vor den Latz geknallt bekommt, da möchte man gleich selbst einen Pokal schmieden und der Band überreichen.
Wer sich nicht auf zu kurz greifende Beschreibungen wie die obigen verlassen will, dem sei der Download eines Michelles-Songs nahegelegt. In Ermangelung einer Platte (am 29.9 wird allerdings eine single auf Cheesedream erscheinen) ist das auch erstmal das einzige Tool, was für das Basteln der nächsten Hypesau zur Verfügung steht. Auf themichelles.com stehen die Demo-Stücke Springtimes, The Days I Tried und When I'm Sleeping bereit, sie durch die Gehörgänge zu leiten. Erste offizielle (und hochwertigere) Songs gibt es auf myspace. Am 21. und 22. September wird es außerdem Konzerte in Berlin und Hamburg geben.
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Foto: themichelles.com