Ganze vier Alben lang galt Lenny Kravitz als retro. Als einer, der lieber noch eine halbe Stunde an den alten Röhrenverstärkern rumwerkelt, als es sich mit digitalen Möglichkeiten einfacher zu machen. Das ist lange her, ja, zehn Jahre mittlerweile, und Kravitz ist in der Zwischenzeit oft musikalisch abgeschrieben (die Hits, die Werbung) oder in den Boulevard (die Affären, der Starrummel) verbannt worden. Dass Kravitz nicht zum alten Eisen gehört, sondern im Mittelpunkt einer Werbekampagne rund um Wodka, Musik und Remixe stehen würde, darauf hätte man also nicht unbedingt gewettet.
daniel-erk
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Aber natürlich ist nun genau dies der Fall. „Breath“ heißt Kravitz neuestes Lied und klingt, wie Lenny Kravitz eben klingt: Ein bisschen nach Prince, ein bisschen nach den Liedern, mit denen Kravitz in der Vergangenheit erfolgreich war, vor allem aber nach gefälligem Rockpathos in engen Hosen.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Illustration: Julia Schubert
Wirklich interessant wird das alles, bei aller Abneigung gegen Reklame, durch die Remixe, die man neben dem Original downloaden kann: Mit – unter anderem – Jazzanova aus Berlin, Chromeo aus Toronto und Little Louie Vega hat man sich eine Truppe an Remixern zusammengestellt, die nicht nur Credibility mitbringen, sondern auch wissen, an welchen Knöpfchen man drehen muss, damit Kravitz nicht nur in den Charts, sondern auch in den Clubs gut ankommt. Und mit ihm die Werbekampagne.
Speichern Unter: Kravitz, geschüttelt und gerührt