Einstürzende Popsongs oder: Die Gleichzeitigkeit von Konstruktion und Dekonstruktion im Pop, jedenfalls: Rafter, geschenkt
Einstürzende Popsongs oder: Die Gleichzeitigkeit von Konstruktion und Dekonstruktion im Pop, jedenfalls: Rafter, geschenkt
Freaks! Freaks! Sie sind die treibende Kraft im Popzirkus, Mittelpunkte der Indiefreakshow aber oft einfach auch nur Nervensägen. Einer der Treiber ist Rafter, der Ravesignale und Indiepop unter einen Hut bringt und Songs mittendrin zusammenbrechen lässt – damit sie Sekunden später wie Phoenix aus der Asche steigen.
daniel-erk
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Man sieht es natürlich schon auf der ersten Blick, der rote, wuschelige Bart schreit es geradezu raus: Hier ist jemand total anders, total speziell und ein eigener Kosmos. Während über den Musiker nur gemutmaßt werden kann, herrscht bei den Songs Klarheit: Rafters Lieder sind tatsächlich eigen.
Denn bei Rafter Roberts, der sich auf seinen Platten kurz Rafter nennt, wächst zusammen, was nicht zusammengehört: In Gentlemen etwa, sicher dem ungewöhnlichsten, irritierendsten und daher besten der Songs, treffen Iron & Wine auf den Moby aus Feeling-so-real-Zeiten Ravesignale auf schleppende Percussion und zerbrechlicher Gesang auf wirre Trommelei. Manche Lieder wabern vor sich hin und brechen plötzlich ab, ein bisschen wie bei DJ Shadow früher.
Nicht immer fährt Rafter das komplette Weirdo-Arsenal auf, aber das tut den Lieder keinen Abbruch. Weshalb man mit Encouragement, Bicycle – über die Freude des Fahrradfahrenlernens –, Hope und Monsters einen hübschen, runden Einblick in eine Welt voll sperriger, schöner Musik bekommt.
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