Das ist nicht normal: GusGus verschenken ihr komplettes Oeuvre
Das ist nicht normal: GusGus verschenken ihr komplettes Oeuvre
Wenn der Begriff „Projekt“ nicht zu sehr nach sinnloser, unbezahlter, aber hipper Selbstbeschäftigung klänge und „Kollektiv“ nicht diesen Wir-müssen-das-aus-diskutieren-Anstrich hätte, wären das die Rubriken, in die man die Isländer von GusGus einordnen dürfte.
daniel-erk
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1995 gestartet als neun Köpfe starke Truppe, in der auch Schauspieler, Autoren und Designer Platz fanden und mit einem eigenwilligen Entwurf von Musik, der auf den Eckpfeilern Jazz, Rock, Downtempo und Techno fußte. Also eine, in der Außenperspektive, sehr isländische Kombo, die tat – und tut –, was Isländer eben so tun: wirre Sounds, undurchsichtige Geräusche, bizarre Schönheit.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Illustration: Julia Schubert
Nun verschenken GusGus ihr komplettes Oeuvre in Form von Mp3s auf ihrer Homepage. Angefangen mit dem vielerorts ehre unbeachteten Debüt „Polydistortion“, über den Nachfolger „This Is Normal“, das instrumentale „GusGus vs T-World“ und das bislang letzte, eher unspektakulären Barcelona-Dance-Album „Attention“: Alles, was bisher geschah, muss raus. Dieser schieren Masse an Musik nähert man sich vielleicht am besten, wenn man aus den verschiedenen Phasen des Gesamtwerks einzelne Lieder rauspickt, etwa „Polyesterday“, „Starlovers“ und „Ladyshave“, „Dance You Down“ und schließlich „Unnecessary“.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Illustration: Julia Schubert
Was für ein schöner Zufall übrigens auch, dass bereits im Juni ein neues GusGus-Album erscheinen wird, bei dem auch Savas Pascalidis und International Pony ihre Finger im Spiel hatten. Wie das auch immer klingen wird, jetzt wo, all der alte Ballast abgeworfen ist.
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