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Zahlenspiele

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Illustration: karen-ernst Manche Fragen liegen im zwischenmenschlichen Gefilde herum wie Sprengminen. „Und, mit wie vielen Leuten hast du schon Sex gehabt?“ ist so eine. Die Antwort darauf lässt sich ehrlich, manipuliert oder auch gar nicht gestalten – so richtig gut wird sie in den seltensten Fällen. Klar ist nur, dass die Regeln hier für Jungs und Mädchen unterschiedlich sind. Während Jungs ihre Zahlen gerne mal ein bisschen nach oben polieren, schwindeln Mädchen eher nach unten. Der Grund dafür liegt in der Bewertung von Sex als Leistung. Wenn ein Junge ein Mädchen mit nach Hause nimmt, kann er sich dafür beglückwünschen. Das Mädchen, das mitgeht, muss sich immer fragen, ob sie jetzt schon in der Schlampenfalle gelandet ist. Fragebögen haben die liebenswerte Eigenschaft, dass sie keine Urteile fällen. Deswegen bekommen sie auch die ehrlicheren Antworten. In harten Zahlen haben Deutsche im Durchschnitt angeblich sechs Sexualpartner pro Leben. Jungs liegen ein bisschen darüber, Mädchen darunter. Besonders groß ist der Unterschied also nicht, und das ist kein Wunder. Schließlich gibt es für fast jeden Menschen, mit dem man ins Bett geht einen guten Grund. Und der ist meistens er selbst. 1. Eins Nummer Eins ist die Überwindung wert. Sie macht mutig und setzt Maßstäbe: Im besten Fall ist es die erste große Liebe, deren Großartigkeit möglichst nicht unterboten werden sollte. Im schlechtesten wird ihre Rücksichtslosigkeit für normal gehalten. In jedem Fall aber ist sie der erste Schritt zum Erwachsenwerden und alleine schon deshalb wichtig. 2. Der Andere Mit dem zweiten Partner lernt man die Vielfalt schätzen. Solange man nur mit einem Menschen Sex hatte, kann man ihn sich naturgemäß gar nicht anders vorstellen. Das ist wie, wenn man sein ganzes Leben lang nur Gitarrenmusik gehört hat und plötzlich ein HipHop-Album läuft. Man kann es gut oder schlecht finden, dass sich neue Horizonte auftun, steht außer Frage. 3. Die Eintagsfliege In emotional unverbindlichen Zeiten taucht irgendwann die Person auf, welche man eines Abends spontan gut findet. Da der One Night Stand eben doch seinen festen Platz auf der sexuellen To Do-Liste der meisten Westeuropäer hat, nimmt man sie nach Hause mit. Danach wundert man sich eine Runde über sich selbst. Und lernt, dass Sex ohne Liebe ist, wie Vanilleeis ohne heiße Himbeeren. Nicht ganz so gut, aber auch eine Möglichkeit. 4. Der Fehler Schlimm ist der Liebhaber, der den Körper nimmt, aber das Herz dazu nicht haben will. Sex mit jemandem, den man einseitig liebt ist eine tieftraurige Angelegenheit. Wichtig ist sie trotzdem. Sie zu überstehen bedeutet nämlich, sich selbst achten und einschätzen zu lernen. 5. Der Spaß an der Freude Er ist cool, lustig und attraktiv. Sie ist das auch, findet er. Das führt zwar nicht in ein Liebesverhältnis, aber dennoch in die Kiste. Sex um seiner selbst Willen mit einer Person, die man mag und respektiert ist nichts, was man allzu oft machen kann. Früher oder später passiert eben doch etwas mit den Gefühlen. Solange er aber geht, bereitet er jedoch großes Vergnügen und körperliches Wohlbefinden. 6. Die Liebe Man muss auch mal HipHop, Electro und Hardcore gehört haben, um anschließend seine Rockmusik wirklich zu schätzen. Liebe mit Ahnung ergibt nicht nur den besseren Sex. Sondern ist letztlich die Essenz des Glücks. Erkennen kann man das am besten, wenn man die anderen Variationen eben auch probiert hat. Was dann mit sieben, acht neun und zehn passieren könnte – ist, zumindest erstmal, vollkommen uninteressant.

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