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Tatkraft ist keine Zauberei
Isabel (Nicole Kidman) und Jack (Will Ferrell), Foto: Sony Pictures Der Film: „Verliebt in eine Hexe“ Das lernen wir: Zauberei oder nicht, so einfach ist es eben doch nicht Das hätte eine schöne Emanzipationsgeschichte werden können. Eine echte Hexe wird Schauspielerin und übernimmt im Remake der 60er-Jahre-Serie „Verliebt in eine Hexe“ den Part der Hexe Samantha. Sie könnte nicht nur die Serie aufmotzen und ihrer Figur ein Leben jenseits von Gardinen, Wischmob und Kochtopf geben, sondern auch ihr eigenes Leben in die Hand nehmen und sich von der Magie emanzipizieren. Es hätte auch eine wunderbar lustige Komödie werden können mit allerlei originellen Zaubertricks, die Chaos nicht nur über die Verhexten, sondern auch über die Hexe bringen. Am Anfang des Films „Verliebt in eine Hexe“ von Nora Ephron sieht es so aus, als bekäme man beides. Isabel Bigelow (Nicole Kidman), Tochter einer Hexe und eines Hexenmeisters, schwört der Zauberei ab und zieht in ein Häuschen im Valley, wo sie ihren Traum der Normalsterblichkeit ausleben und sich richtig verlieben will, ohne Tricks und Hexereien. Das sind schöne erste Szenen, wie Isabel schüchtern und verloren durch diese neue Welt wandelt und sich an den normalsten Dingen – das Öffnen von Cola-Dosen beispielsweise – erfreut. Doch weltfremd wie sie ist, hält Isabel das Leben ohne Hexenkunst nicht lange aus, schon beim ersten Einkauf wird sie schwach. Auch als Isabel völlig naiv und ohne wirklich zu wissen, wie ihr geschieht, die Rolle der Samantha im Remake angeboten bekommt, muss sie sich bald mit Hexenkraft aus der Patsche helfen. Leider sind die Zaubereinlagen von Isabel nicht sonderlich originell: der Anschluss des Videorekorders, das Ausbooten einer Rivalin, ein kleiner Liebeszauber. Diesen macht Isabel wieder rückgängig, sie will es ohne Magie schaffen, sich einmal ganz alleine durchsetzen. Mit wirklicher Emanzipation von ihrer Naivchenrolle hat das einmalige, zauberfreie Aufbegehren gegen ihren selbstverliebten Schauspielkollegen Jack Wyatt (Will Ferrell) allerdings nichts zu tun. Und so bleibt der Film eine oberflächliche Komödie ohne Zähne, die der altmodischen Fernsehserie oft näher ist, als man es sich wünschen würde. Als Zuschauer ahnt man immerhin: Würde sich der heimlich schon öfter gehegte Wunsch, zaubern zu können, tatsächlich erfüllen, das Leben wäre trotzdem noch immer voller Komplikationen, die man nicht mit Magie, sondern nur mit eigener Tatkraft lösen kann. Wie echte Tatkraft aussieht, kann man aber leider nicht von Isabel lernen. Der Film „Verliebt in eine Hexe“ läuft seit Donnerstag im Kino.