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Sophia - abgesetzt wider Willen

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Die Serie: „Sophie – Braut wider Willen“


Das lernen wir: Die Trash-Märchenonkel kommen doch nicht mit allem durch

Schlechte Dramaturgie, fehlende Spannung, unglaubwürdige und stereotype Charaktere – die Liste der Kritikpunkte an derzeit inflationär ins Programm gepressten Telenovelas ließe sich beliebig fortsetzen. Der Zuschauer flieht vor der brutalen TV-Realität in die Seichtigkeit des Scheins, wie es der Spiegel nennt. Doppelter Eskapismus sozusagen, und der kennt nur eine Wahrheit: „Am Ende wird alles gut.“ Nix mit dem Konjunktiv der unübersichtlichen Realität. Sehnsucht vom Drehbuchfließband ist das Konzept. Propagiert von Programmdirektoren, die sich zunehmend als Märchenonkel verstehen. Auch die Öffentlich-Rechtlichen stecken mittlerweile tief im Kitschtopf fest und produzieren mediale Mythen von der guten alten Zeit. Bei ARD und ZDF hatte man vor allem die Zielgruppenverjüngung im Blick, der Altersdurchschnitt der Zuschauer liegt immer noch zwischen 58 und 59 Jahren.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


Mit dem neuesten Machwerk „Sophie – Braut wider Willen“ ist die ARD nun das erste Mal gescheitert. Die Quoten entsprechen nicht den Erwartungen, schon nach der Hälfte der ursprünglich geplanten 120 Folgen ist Schluss für Frollein Catterfeld und ihr Alter ego Sophie von Ahlen. Ratlosigkeit allenthalben hinsichtlich der Flop-Gründe. Zu trashig? Nicht trashig genug? Den Zuschauer unter- oder überschätzt?

Zum Start der Olympischen Winterspielen jedenfalls wird die Serie von der Programmliste getilgt und durch die Ethno-Comedy „Türkisch für Anfänger“ ersetzt. Wer jetzt jedoch denkt die Telenovela-Flut ebbe ab, wird enttäuscht. Es ist mit weiteren „Sturm in Berlin wider Willen verliebt ins Glück“-Abgründen zu rechnen. 2006 startet beispielsweise das ZDF eine Serie mit dem vielversprechenden Titel „Tessa – Leben für die Liebe“

(Foto: ARD)

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