Foto: ProSieben
Die Serie: "Marc & Sarah in Love"
Das lernen wir: Wenn Stars sich nicht wie Stars benehmen, bleibt nur noch Langeweile
Es gibt Leute, die sagen, die Musik von Sarah Connor sei gewöhnlich. Dass ihr Leben gewöhnlich sei, sagt Sarah Connor selbst. In der Doku-Soap „Sarah & Marc in Love“, die Dienstagabend auf Pro Sieben startete, beweist sie es.
Sarah räumt die Schränke ihrer Küche ein, sie liegt vor dem Fernseher und beobachtet die Arbeiter, die einen Holzzaun um den Gartenteich legen. Und sie streitet sich mit Marc, ihrem Ehemann. Marc Terenzi, der „Rocker“, der so aussieht, als würde er sich für viel Geld eine abgefuckte Jeans kaufen, sie aber, sobald sie wirklich ein bisschen dreckig wird, in die Wäsche gibt. Wahrscheinlich wäscht Sarah seine Jeans. Behauptet sie zumindest. Außerdem muss sie ihm hinterherputzen, was sie gar nicht gut findet. Deswegen gibt es Streit. Alles voll normal. Alles voll langweilig. Und leider auch erschreckend. IKEA-Küchen, Hausschuhe, die nach Echsenfüßen aussehen und biedere Fotowände, so also sieht das Leben einer der erfolgreichsten Sängerinnen Deutschlands aus. Zumindest sollen wir das glauben.
Der Vergleich der Sendung mit „The Osbournes“ liegt nahe und ist vom Sender auch nicht ganz ungewollt. Man kann von den Osbournes halten, was man will, immerhin geht es bei ihnen bisweilen wild, rockstarmäßig und glamourös zu. Aufregend eben.
Amerika hat die Osbournes, England hat Jamie Oliver. Und Deutschland hat den Fernsehkoch Zacherl und eine Sarah Connor, die in ihrer Serie aussieht wie eine Hausfrau, die versucht wie ihr Idol Sarah Connor, das sie immer beim Bügeln auf Bayern3 hört, auszusehen. Haben wir denn gar keine richtigen Stars, die sich auch so benehmen? Wie man es nimmt. Im ZDF startete am Dienstag unter dem Titel „Bis dass der Tod uns scheidet“ eine Guido-Knopp-Reihe, die berühmte Paare portraitiert, darunter so glamouröse wie Charles und Diana und Grace Kelly und Fürst Rainier. Und wen steuern die Deutschen bei? Magda und Joseph Goebbels.