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Im schwarzen String in Tschechien
Alicia, Wong, Schilcher und Hunter. Foto: movienet Der Film: „Grenzverkehr" Das lernen wir: Beim ersten Mal nicht zu viel wollen Das erste Mal ist wichtig. Das wissen auch die drei Jungs im Film „Grenzverkehr“. Ihnen geht es dabei aber weniger um das Ereignis an sich, als darum, es endlich hinter sich zu bringen. Denn Mädchen, das wissen sie aus leidlicher Erfahrung, stehen nicht auf Milchbubis, sondern auf echte Männer. Nur können sie keine echten Männer werden, solange keines der Mädchen auf sie steht. Es ist ein Teufelskreis, aus dem Wong, Hunter und Schilcher nur einen Ausweg wissen: Sie müssen "ins Puff nach Tschechien". So beginnt das Filmdebüt von Autor und Regisseur Stefan Betz. Wong, der eigentlich Wolfgang heißt, Hunter und Schilcher verlassen heimlich die kleine niederbayerische Stadt, in der sie leben und machen sich mit geklauten Rollern auf den Weg über die Grenze. „Tanken, T-Shirt, Currywurst“, das werden sie sagen, falls jemand fragt, was sie in Tschechien wollen. Der Plan steht, aber natürlich geht alles schief. Schon im Puff klappt nichts, wie es soll und dann treffen die Jungs auch noch Alicia (Henriette Richter-Röhl), eine hochschwangere Ukrainerin, die über die Grenze nach Deutschland will. Der Film hat großartige Momente, wenn Wong (Andreas Buntscheck) im schwarzen Lederstring vor der Prostituierten steht und soviel Peinlichkeit ausstrahlt, dass er den ganzen Kinosaal damit fühlt. Oder wenn die Jungs sich ausmalen, was ihre Eltern zu ihrem kleinen Ausflug wohl sagen werden: „Ich bin so enttäuscht von dir. So enttäuscht. Was hast du nur für ein Frauenbild.“ Leider vertraut der Film diesen Momenten nicht, er ist viel zu vollgestopft mit Ereignissen und Wendungen, so dass man sich irgendwann gar nicht mehr die Mühe macht, dem Plot noch wirklich zu folgen: Raufereien im Puff, eine Entführung, eine Explosion à là McGyver, eine Coming-Out-Geschichte und eine Geburt in einem Van. Man sollte beim ersten Mal eben nicht zu viel wollen. Das hat Wong im Puff kapiert, der Regisseur Stefan Betz muss es erst noch lernen. Der Film "Grenzverkehr" läuft seit Donnerstag im Kino.