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Ab nach New Orleans

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Foto: Tobis Der Film: “A Love Song for Bobby Long” Das lernen wir: Rauchen hört sich besser an, als es schmeckt und der nächste Urlaub geht nach New Orleans Es ist die Szene gleich zu Beginn, man sieht das Profil eines Mannes, der eine qualmende Zigarette an den Mund führt, kurz hört man das knisternde Aufglimmen und dann lange das genussvolle Einsaugen des Rauches, der ebenso genussvoll wieder ausgeblasen wird. Sofort bekommt man Lust auf eine Zigarette, die man, sobald man das Kino verlassen hat, auch rauchen wird. Nur wird sie nicht so gut schmecken, wie sie sich noch vor knapp zwei Stunden angehört hat. So ist es mit dem gesamten Film „A Love Song for Bobby Long“ von Shainee Gabel: Er macht Lust, auf eine bestimmte Stimmung, auf die Stadt New Orleans, ihre Straßen, ihre Häuser, ihre Musik. Leider kann die deutsche Wirklichkeit, die den Kinosaal umgibt, diese Stimmung nicht aufrechterhalten. Aber für zwei Stunden ist man da, in New Orleans. Der Raucher der Eingangsszene ist Bobby Long (John Travolta), ein ehemaliger Literaturprofessor, der Frau und Kinder zurückgelassen hat und jetzt in New Orleans langsam seinem Ende entgegensäuft. Zusammen mit seinem ehemaligen Assistenten Lawson Pines (Gabriel Macht), der nicht weniger säuft, wohnt er in dem Haus einer kranken, ehemaligen Sängerin. Als diese stirbt, taucht plötzlich ihre Tochter Pursy Will (Scarlett Johansson) auf. Sie hat ihre Mutter seit Jahren nicht gesehen und beschließt, in dem kleinen Haus in New Orleans zu bleiben. Zu Anfang dominiert in der ungleichen Dreier-Wohngemeinschaft noch der Wunsch, sich gegenseitig rauszuekeln, aber natürlich freunden sich die zwei Männer und das Mädchen bald an. Das ist ein wenig zu absehbar, allerdings sind diese allmählichen Annäherungsversuche mit viel Liebe und Humor umgesetzt. Mit der Zeit trifft Pursy immer mehr Menschen, die mit ihrer Mutter befreundet waren, Gärtner, Musiker, Barbesitzer und langsam lernt sie auch ihre Mutter und sich selbst ein bisschen besser kennen. Der Weg eines Mädchens und zweier Männer zu einem wirklichen Zuhause, einer Familie, schlittert manchmal zu weit in Richtung Kitsch. Das verzeiht man dem Film aber gerne; die eigentlichen Helden sind die Stadt New Orleans, die Musik und all die verschrobenen, liebenswürdigen Typen, die in dieser Stadt Musik machen. "A Love Song for Bobby Long" läuft seit Donnerstag im Kino.

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