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Roman Fleischmann hat 2012 Abitur gemacht. Zu dieser Zeit wohnte er in Großhadern, einem Stadtteil am südwest-lichen Rand Münchens. Ob er dort ein Jahr später immer noch leben würde, konnte er da noch nicht sagen.    

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


Erleichtert: Nach der letzten Abi-Prüfung
„Den Sommer nach dem Abi will ich einfach nur genießen. Nur Feiern und wegfahren. Ich habe mir vorgenommen, mir jetzt gar keine Gedanken darüber zu machen, was ich danach mache. Die letzte Prüfung war eine große Erleichterung. Aber auch komisch, weil ich dachte, ich hätte Musik, eigentlich mein Steckenpferd, in den Sand gesetzt. Ich bin mit 1,7 aus dem Abi raus. Ich wäre mit 2,4 zufrieden gewesen, weil ich kein bestimmtes fach angestrebt habe und keinen bestimmten Schnitt brauchte."

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

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Illustration: Julia Schubert


Unentschlossen: Vor den Reisen im Sommer
„Ich will kein ganzes Jahr versandeln. Ich will an die Uni, auch wenn ich noch nicht weiß, was ich studieren will. Eine Ausbildung will ich auf keinen Fall machen. meine Brüder haben damit keine gute ERfahrung gemacht, und nach allem, was ich von meinen Freunden darüber gehört habe, ist das nichts für mich. Ich arbeite gerne phasenweise, teile mir die Zeit selbst ein. Dann kann ich auch gas geben und viel arbeiten. Aber dieses Starre wäre nichts für mich."

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

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Zuversichtlich: Nach den Reisen
„Ich bin zufällig auf die Hochschule für Philosophie in München gestoßen. Philosophische Texte zu lesen hat mir schon während des Abiturs Spaß gemacht. Jetzt, nachdem ich den Sommer unterwegs war, habe ich entschieden: Da schreibe ich mich mal ein. Die Entscheidung getroffen zu haben fühlt sich gut an. Auch wenn das nur der Plan für das nächste Jahr ist und nicht unbedingt für die nächsten drei."



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Verwurzelt: Im Münchner Sommer
„Nach Studiengängen in anderen Städten habe ich mich nicht umgeschaut. Es gibt momentan zu viele Dinge, die mich hier halten: Ich habe eine Band, mit der es sehr gut läuft und die mir viel Spaß macht. Ich bin bei den Pfadfindern und werde da jetzt eine Gruppe leiten. Ein paar Freunde und ich überlegen, eine WG zu gründen. aber ich glaube nicht, dass daraus sofort was wird.
Ich will gar nicht so unbedingt ausziehen, ich habe von meinen Eltern aus nur 20 Minuten in die Innenstadt und wüsste auch gar nicht, wie ich das finanzieren soll."

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Illustration: Julia Schubert


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Ruhelos: Vor Semesterbeginn
„Es war ein sehr guter Sommer. Aber jetzt merke ich, dass ich schon zu lange nichts tue und bei mir so ein innerer Druck entsteht. Momentan ist es besonders schlimm, weil ich auch noch sturmfrei habe. Ich muss nichts tun, mich auf nichts vorbereiten, mich um nichts kümmern. Ich habe kein wirkliches Ziel. Ich schreibe vielleicht mal ein Lied oder so, aber mache nichts Handfestes. Deshalb ist es gut, dass die Uni bald losgeht. Weil ich gerade stillstehe. Und das ist etwas, was ich nicht besonders mag."

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Illustration: Julia Schubert





Ernüchtert: Nach dem ersten Uni-Tag
„Die erste Vorlesung war erschreckend. Religionsphilosophie. Staubtrocken. Und der Prof ist nicht sanft eingestiegen, hat keine Rücksicht auf Erstsemester genommen. Da habe ich gedacht: Hoppla, ich sitze im falschen Studium. Ich kannte auch noch niemanden, mit dem ich mich hätte unterhalten können."  

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Verwirrt: Im ersten Semester
„Ich bin häufig auf Hilfe angewiesen, auch weil ich oft nicht da bin. Ich bin nie der, der genau weiß, wann und wo welche Veranstaltung ist und wann etwas ausfällt. Ich habe aber schnell Leute gefunden, die mich ein bisschen auf dem Laufenden halten. Ich war der einzige an meiner Uni, der mit so einer Schau-mer-mal-Mentalität ins Studium gegangen ist. Dafür habe ich ein bisschen Spott abbekommen, auch weil ich der Jüngste bin und dann auch noch oft fehle."

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Selbstbestimmt: In den Semesterferien
„Nach dem ersten Semester muss ich sagen: Das Philosophiestudium ist ganz anders, als ich es erwartet habe. Ich wusste ja nicht wirklich, worauf ich mich einlasse, aber es ist viel konkreter, als ich es mir vorgestellt habe. Im endeffekt ist es doch ein Lernstudium. Du lernst das, was der Meinung deines Profs entspricht, und das gibst du dann wieder. Ich genieße es total, dass ich mir die Arbeit selbst einteilen kann. Eine Zeit lang war ich zum Beispiel viel mit der Band im Studio, wir haben intensiv geprobt und aufgenommen. Da habe ich die Uni oft sausen lassen. Ich weiß aber, dass ich das am Ende vor der Prüfung wieder aufholen kann. Im ersten Semester hat das jedenfalls gut funktioniert."

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

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Unbekümmert: Vor den Hausarbeiten
„Wenn ich sage, dass ich Philosophie studiere, kommt eigentlich immer ein schelmisches Grinsen zurück, und manche fragen sofort, was man denn damit genau macht. Am Anfang habe ich mir noch etwas zurechtgelegt und so getan, als wisse ich das. Aber Tatsache ist ja, dass ich keine Ahnung habe. Vielleicht fange ich auch ein zweites Studium an und mache Philosophie nur auf Minimalflamme weiter. Oder ich setze später einen handfesteren Master drauf, Journalismus würde mich interessieren. Diese Entscheidungen vertage ich aber erst mal, bis nach den Semesterferien, wenn ich Prüfungen und Hausarbeiten geschrieben habe und weiß, ob das wirklich alles so funktioniert oder ob ich im ersten Semester bloß Glück hatte."

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Erweitert: Nach einem Jahr
„Mein Freundeskreis hat sich ein bisschen verändert in dem Jahr seit dem Abi. Meine alte Clique hat sich ein bisschen aufgesplittet, weil manche weggegangen oder verreist sind. Aber die meisten engen Freunde sind noch da. Die Leute von der Uni bilden eine Art zweite Ebene. Da überschneidet sich fast gar nichts. An der Uni habe ich auch viel weniger Freunde, das ist eine ganz andere Dimension. Wahrscheinlich, weil ich nicht darauf angewiesen bin, mir an der Uni neue Freunde zu suchen. Ich bin nicht immer dabei, wenn die Uni-Leute was machen, aber ein paar gibt es schon, zu denen ich die Beziehung auch echt pflege. Ausgezogen bin ich immer noch nicht. Wir haben immer noch unsere WG-Pläne, aber sie sind noch nicht viel konkreter geworden."

Text: christian-helten - Fotos: Tanja Kernweiss

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