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Du und dein Schreibtisch

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bernweich
Bernhard, 29, Mediendesigner
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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


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Mein Schreibtisch ist von Aldi. Eigentlich versuche ich, meine Wohnung möglichst mit alten Möbeln und gebrauchten Gegenständen einzurichten, habe aber bisher keinen passenden Schreibtisch gefunden. Die Tierfiguren habe ich geschenkt bekommen, ich habe nämlich eine Schwäche für Hirsche und Rehe. Sie wandern immer durch meine Wohnung und jetzt stehen sie gerade auf meinem Schreibtisch. Das Bild dahinter war mein Lieblingsbild als Kind und ich habe es kürzlich erst wiedergefunden und musste es mir sofort aufstellen. Außerdem habe ich noch einen getöpferten Bären von meiner Oma hier stehen. Sie ist Künstlerin und hat ihn mir geschenkt.

Ich bin seit 2002 bei jetzt.de. Als das jetzt-Magazin eingestellt wurde, habe ich mich direkt angemeldet und bin bis heute dabei geblieben. Ich habe schon viele Menschen aus ganz Deutschland hier kennengelernt und bin noch immer gut mit ihnen befreundet. Das ist überhaupt der Hauptgrund, warum ich jetzt.de so mag: die vielen netten Leute!

Ich bin auch Mitglied der Schnitzelgruppe, wo sich bis zu 20 Mitglieder regelmäßig in München zum Schnitzelessen treffen. Meine Lieblingsrubrik waren lange die Theaterstücke, die Max Scharnigg geschrieben hat. Leider gibt es die nicht mehr.

Auf der nächsten Seite: nanadie mit Notebook, Sofa und Karl Valentin.




nanadie
Nadie, 24, arbeitet in der Gastronomie
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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


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Weil ich all meine Schreibtische immer nur zugemüllt habe, besitze ich seit meinem letzten Umzug gar keinen mehr und mache meine ganze Computerarbeit vom Bett oder Sofa aus. Hier sitze ich auch meistens, wenn ich bei jetzt.de online bin.

An der Wand gegenüber hängt ein Plakat aus dem Karl Valentin Museum in München, das mich an einen Nachmittag mit einem netten Herrn erinnert. Den Herrn gibt es zwar nicht mehr in meinem Leben, das Poster liebe ich aber immer noch. Außerdem steht hier eine Pflanze, die ich von meiner besten Freundin bekommen habe, als sie aus München weggezogen ist. Auf dem Fernseher (und in vielen versteckten Ecken in meiner Wohnung) stehen kleine ziemlich hässliche Figuren, die ich immer von meiner Mutter geschickt bekomme. Die möchte ich zwar nicht immer um mich herum haben, bringe es aber auch nicht über's Herz sie wegzuwerfen. Daneben steht seit einem halben Jahr eine Gitarre, die ein Gast an der Garderobe in dem Club, in dem ich arbeite, vergessen hat. Ich habe sie zwar noch nicht einmal angerührt, mag sie aber als Dekoration sehr gern. Vielleicht werde ich eines Tages ja doch noch Gitarristin.

Bei jetzt.de logge ich mich immer ein, wenn ich abends gar nichts mehr zu tun habe und einfach abschalten möchte. Allerdings schreibe ich selbst gar nichts, weil ich, glaube, dass mein schriftstellerisches Talent dafür nicht ausreicht. Dafür lese ich viel und es gefällt mir sehr, dass ich in den Texten immer wieder sehen kann, dass es anderen in vielen Situationen genauso geht wie mir. Das hilft mir, wenn ich mich einsam fühle, auch wenn ich nur Beobachter bin. Ich habe auch nicht viele Internetfreunde. Das war früher anders, da habe ich sogar meine beste Jugendfreundin im Internet kennengelernt. Heute ist das Netz ein ganz normaler Teil meines Lebens.

Text: juri-gottschall - Fotos: Juri Gottschall

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