Süddeutsche Zeitung

Unsere Kernprodukte

Im Fokus

Partnerangebote

Möchten Sie in unseren Produkten und Services Anzeigen inserieren oder verwalten?

Anzeige inserieren

Möchten Sie unsere Texte nach­drucken, ver­vielfältigen oder öffent­lich zugänglich machen?

Nutzungsrechte erwerben

Wir sind Tokio Hotel. Wer seid ihr? Eine musikalische Annäherung an die EU

Teile diesen Beitrag mit Anderen:

Woher? Estland

Name: Vanilla Ninja 

Foto: vanilla-ninja.de

Gibt’s seit: 2002

Was es zu sagen gibt: Der ein oder andere von uns kennt die vier Mädels aus Estland vielleicht schon, weil die Poster im Zimmer der kleinen Cousine hängen. Gleich neben Tokio Hotel und US 5. Wie bei den meisten erfolgreichen Jungbands, handeln die Texte von verschmähter Liebe, Jungs die gemein sind und Mädels, die auch allein ganz gut klar kommen. Und als ganz besonderes Schmankerl werden bei einigen Liedern sogar Falco-Samples untergemischt. Verrückter Schachzug, der Erfolg hat. Ausverkaufte Konzerte, hysterische Teenager und ein Best of Album. Inzwischen haben Piret, Katrin, Lenna und Triinu, wie die vier im wahren Leben heißen, sogar ihre eigene Eissorte in Estland.

Woher? Polen

Name: Blog 27 

Foto: blog27.de

Gibt’s seit: 2005

Was es zu sagen gibt: Blog 27 haben Tokio Hotel auf ihrer letzten Tour unterstützt. Musikalisch kann man die zwei besten Freundinnen irgendwo zwischen SClub7 und T.A.T.U einordnen. Nur dass sie wesentlich verruchter aussehen. Irgendwie wie eine Mischung aus Bill und Tom. Und genau wie Tokio Hotel bringen Blog 27  ihre Fans zum Ausrasten. In Polen haben sie kürzlich Platin für ihr Debüt-Album bekommen.

Woher? Litauen

Name: Skamp

Foto: skamponline.com

Gibt’s seit: 1995

Was es zu sagen gibt: Skamp sind DIE Band in Litauen. Ein bisschen Reggae, ein bisschen rockiger Pop und hier und da mal eine Steeldrum Einlage. Klingt irgendwie ein bisschen wie das letzte Album von No Doubt, mit denen sie auch immer wieder verglichen werden. Was nicht zuletzt an der identischen Historie liegt: Sängerin Erica und Bandmitglied Vee waren nämlich mal ein Paar. Und irgendwann, da haben sie sich getrennt, und obwohl es hart war, sind sie auch heute noch gute Freunde und touren mit ihrer Band im Vorprogramm von Macy Gray, den Black Eyed Peas oder  Fünf Sterne Deluxe. Was allerdings nicht heißt, dass sie die Hallen nicht alleine auch voll bekämen.

Woher? Lettland

Name: Brainstorm

Foto: Anton Corbijn

Gibt’s seit: 1989

Was es zu sagen gibt: Es ist die alte Geschichte (manche Dinge sind eben länderübergreifend überall gleich): Vier Schulfreunde tun sich im zarten Alter von 14 Jahren zusammen, machen Musik und werden Stars. Brainstorm sind zwar nicht von jetzt auf gleich nach oben geschossen wie Tokio Hotel, aber dafür sind sie heute, nach fast zwanzigjährigem Bestehen, die erfolgreichste Band Lettlands.

Deshalb durften sie ihr Land im Jahr 2000 auch  beim Eurovision Song Contest vertreten und zum ersten Mal hörte man auch außerhalb der Baltischen Staaten von ihnen.

Und dann wurde es richtig gut: 2003 durften sie für die Rolling Stones die Masse anheizen und Mr. Jagger himself zum Geburtstag ein Saxophon überreichen. 2006 wurden sie auch noch mit dem MTV Europe Music Award für den besten Baltischen Act ausgezeichnet. Und ihre Musik? Die klingt, wie sich ihr Aufstieg liest: Eingängig, angenehm, ohne größere Ecken, aber auch ohne höhere Inbrunst. Eigentlich gar nicht wie ein Brainstorm, mehr wie ein stetiges Tropfen. Aber das höhlt ja bekanntlich den Stein.

Woher? Slovenien

Name: Siddharta

Foto: siddharta.net

Gibt’s seit: 1995

Was es zu sagen gibt: Siddharta sind groß. In Slowenien bedeutet das, dass sie das letzte Album über 25.000 mal verkauft haben. Sowas kommt in Slowenien nicht oft vor. Deshalb sind Siddharta zum einen mit dem Diamantna plošča, dem diamantenen Album, ausgezeichnet worden, zum anderen bezeichnet man sie als den größten slowenischen Act seit Laibach. Wie Laibach (der Bandname ist die deutsche Entsprechung des Stadtnamens Ljubljana) scheint auch Siddharta eine Affinität zur deutschen Sprache zu haben: Benannt sind sie, wie unschwer zu erkennen ist, nach einem Herman Hesse Roman – weil sie den Klang des Namens so schön fanden.

Stichwort schöner Klang: Da brauchen die sechs Jungs von Siddharta</i> sich auch musikalisch nicht verstecken: Raue, harte Töne, viel drive, viel Freude am Musikmachen hört man da. Und freut sich, dass man dank der Europäischen Einigung ohne Geldwechsel und Passkontrolle zum nächsten Konzert nach Ljubljana fahren könnte.

  • teilen
  • schließen