Die Antwort ist seit der neuesten Version der Apple-Musiksoftware einfach: Sie wollen beide nach Hause telefonieren.
christoph-koch
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Die Musikempfehlungen, die dem Benutzer in der 6.0.4-Version von iTunes gegeben werden, orientieren sich genau an dem Lied, das gerade läuft. Hört man also ein Lied der spanischen Grindcore-Klezmer-Combo Cazzo Di Ferro werden einem sofort Bands empfohlen, die sich so ähnlich anhören. Aber wie weiß der so genannte MiniStore, was man gerade hört? Dass Informationen vom eigenen Rechner zu Firmenservern übertragen werden, ist zwar nicht unbedingt neu, aber in der Regel wird man vorher davon in Kenntnis gesetzt oder sogar um Erlaubnis gefragt.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Illustration: Julia Schubert
Entsprechend erbost waren die Reaktionen vieler iTunes-Nutzer (das Blog since1968.com war angeblich zuerst dran), die sich ausspioniert fühlen. Denn ein solches Gebaren, das man eigentlich nur von den Standard-Buhmännern Microsoft oder Sony erwartet, passt perfekt in die Stimmung des derzeitigen web- und weltweiten Backlash gegen Apple.
Presse-Sprecher Frank Limbacher äußerte sich jetzt.de gegenüber zu den Vorwürfen so: „Bei der Onlineverbindung werden keine persönlichen Daten übertragen, lediglich Informationen über den angewählten Titel, und auch keine Daten gespeichert. Im Prinzip arbeitet das ganze so wie die Buchempfehlungen auf Amazon. Wer keine Musikempfehlungen haben möchte, der schließt das Fenster des MiniStores. Dazu gibt es einen Button und einen Menüpunkt.“
Auch auf der Unternehmenswebsite weist Apple noch einmal auf die Möglichkeit hin, die Empfehlungen auszuschalten und beteuert, dass bei ausgeschaltetem MiniStore auch die Informationsübertragung sofort endet.
(Screenshot: iTunes)