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Vorher ausmisten gilt nicht

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Die jetzt.de-Redaktion hat ihre Taschen ausgeleert - ganz unverändert, ohne dass aus dem Inhalt irgendetwas entfernt wurde. Denn es ist ja schon sehr spannend, was die unterschiedlichen Menschen so mit sich herumtragen. Es soll aber nicht bei den Redaktionstaschen bleiben. Unter dem Label in_der_tasche kannst auch du das Innerste deines täglichen Begleiters nach außen kehren. Zeig her deine Tasche!


Heute ist mit dem bisschen Plastikfolie erstaunlich wenig Müll in meiner Tasche. Fast immer, wenn ich unterwegs bin, kaufe ich mir etwas zu essen, entsprechend finden sich hier sehr oft bergeweise zerknüllte Papiertüten. Und auch sonst führe ich normalerweise mein halbes Leben mit mir und miste meine Tasche erst wieder aus, wenn neue zu transportierende Dinge nicht mehr reinpassen. Bestes Beispiel: Vor einer Woche habe ich eine Freundin in Mainz besucht. Die Konzertkarte, der Flyer und der neongelbe Bleistift, den ich unter ungeklärten rechtlichen Umständen aus der Mitmachecke der Typografie-Ausstellung entfernt habe, haben seitdem ihren Platz nicht verlassen. Was auch typisch ist: Eine Flasche Wasser und etwas zu lesen habe ich eigentlich immer dabei, es sind allerdings nicht stets zwei Magazine plus Buch. Ach ja, ohne Haarbürste werde ich hysterisch, weil ich ja eventuell einen Wischmop auf dem Kopf entwickeln könnte.

juliane-frisse




Diese Tasche hängt mir schon seit zehn Jahren an der Seite, die ist wirklich massiv gebaut, ursprünglich, glaube ich, fürs Schweizer Militär. Mittlerweile hat sie sich, wie ein alter Sattel, auch schon perfekt an meinen Hüftschwung beim Gehen angepasst. Hab damit schon Dämme aufgestaut, drauf getanzt, Räuber in die Flucht geschlagen, vor allem erstaunliche logistische Herausforderungen bewältigt. Es passt nämlich seltsamerweise alles rein. Den Bodensatz bilden immer Kugelschreibereinzelteile, Taxiquittungen und Post-It-Blöckchen, die ich nie benutze, außerdem Ladekabel von Elektrogeräten, die es schon gar nicht mehr gibt. Der Rest ist wie auf dem Foto, so ein Querschnitt aus Arbeitsmaterial, Zerstreuung und Strandgut. Obwohl ich die Tasche noch nie bewusst aufgeräumt habe, hält sich dieser Grad der Verschmutzung seit Jahren auf dem gleichen Level - vielleicht verdaut die Tasche das Sediment am Boden irgendwie selbst.  
max-scharnigg




Bevor jemand was sagt: Ja, dies ist unverkennbar die Tasche eines Mädchens. Ansonsten finde ich es sehr traurig, dass ich nichts zu Lesen dabei hatte – dadurch sieht mein Tascheninhalt so viel weniger klug aus als der der Kollegen. Aber ich bin eben mit dem Rad in die Redaktion gefahren, wie soll ich da gleichzeitig lesen! Apropos: Das weiße Gebilde da links ist übrigens ein warmer Sattelschoner fürs Fahrrad, der mich durch den Winter gerettet hat und so lange in der Tasche bleibt, bis ich sicher sein kann, dass es keinen spontanen Kälteeinbruch mehr geben wird. Und wo der lose Teebeutel herkommt, weiß ich auch nicht. Ehrlich!  

nadja-schlueter





Meine Tasche ist wohl ein Sonderfall. Ich habe sie erst vor ein paar Wochen zum Geburtstag bekommen. Den ganzen Kram, der sich in den Tiefen einer Tasche normalerweise ansammelt, habe ich bei der Inbetriebnahme nicht aus dem Vorgänger-Exemplar umgezogen. Das Sammelsurium aus Büroklammern, Stiften, Feuerzeugen, alten Papieren wie Eintrittskarten, Flyern und Arztrezepten kann erst mal bleiben, wo es ist: In der ausrangierten Tasche in der Ecke neben meinem Schreibtisch. In der neuen Tasche befinden sich deshalb fast nur Dinge, die ich aktuell wirklich dabei haben will und muss: Die aktuelle Zeitung (für die Fahrt zur Arbeit), mein Schlüsselbund, meine Mütze, Taschentücher, ein Buch (für die Heimfahrt). Das 50-Cent-Stück muss ich da irgendwann in der Eile hineingeworfen haben. Das Notizbuch ist vielleicht der einzige Tascheninhalt, der keine Berechtigung hat. Die Tasche ist von Moleskine, das Büchlein wurde mitgeliefert. Ich habe es erst mal dringelassen, obwohl ich daran zweifle, dass ich es sehr oft benutzen werde.  

christian-helten




Bei meiner Tasche verhält es sich wie mit meiner Wohnung: Es herrscht das pure Chaos. Ich benutze nur diese eine. Wir haben uns gesucht und vor vier Jahren auf einem italienischen Ledermarkt gefunden. Seitdem häuft sich der Inhalt. Immer dabei etwas zu lesen und zu schreiben. Ansonsten ne Menge Tampons, kuriose Kleinigkeiten von denen ich nicht wusste, dass ich sie besitze, wie zum Beispiel ein O2-Wlan-Stick und natürlich Heiße Liebe. Einen vergammelten Nacho habe ich dann aber doch weggeworfen...

lena-niethammer





Ich gebe zu, dass meine Tasche so ordentlich aussieht, liegt daran, dass ich sie noch nicht so lange habe. Ein bisschen kommt es aber auch von meinem Faible für Täschchen, Mäppchen, Döschen – eigentlich jede Art von Behältnissen, die gerne wiederum in Täschchen und Mäppchen stecken dürfen. Ich mag es nicht, wenn in meiner großen Handtasche Haarspangen, Kaugummis und Kopfschmerztabletten herumfliegen, darum verstaue ich diesen Kleinkram in dem silberfarbenen Mäppchen. Elektro-Zeug wie USB-Stick, Handy-Aufladegerät und iPod habe ich in dem geblümten Säckchen verstaut. Das klingt vielleicht ein bisschen zwanghaft – ich schaffe es trotzdem, dass ich so lange zwischen Notizbüchern, Kalender und Portemonnaie nach meinem Handy kramen muss, bis es aufgehört hat zu klingeln.

kathrin-hollmer

Text: jetzt-redaktion - Fotos: jetzt-redaktion

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