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Viele britische Schüler sind depressiv. Jetzt bekommen sie Glücks-Unterricht

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In Großbritannien leiden immer mehr Schüler unter Depression. Nach einer Statistik haben im Schnitt mindestens zehn Prozent der Schüler Erfahrung mit Symptomen einer schweren Depression. Noch vor 25 Jahren lag das durchschnittliche Alter, in dem im Schnitt die ersten Depressionssymptome beobachtet wurden bei 30 Jahren. Das "Einstiegsalter" liegt heute bei 14 Jahren. Experten machen nach einem Bericht der britischen Zeitung "The Independent" drei Ursachen aus: 1. Immer mehr Ehen werden geschieden, Familien brechen entzwei. 2. Die Schüler stehen permanent unter Prüfungsdruck. 3. Allgemein sehen sich immer mehr Schüler nicht in der Lage, mit dem Druck umzugehen, dem sie sich im Leben ausgesetzt sehen. Nun will sich die Regierung mehr um die emotionale Entwicklung der Schüler sorgen, wie der "Independent" weiter berichtet. Die Lehrer sollen sich künftig nicht mehr nur um die Störenfriede kümmern, nein, das Augenmerk soll sich auf die stillen Wasser richten, die schon in jungen Jahren Dunkelheit im Kopf tragen. Eigens dafür soll es ab September des kommenden Jahres Optimismus-Unterricht geben. Ein Jahr lang sollen 11jährige Schüler an drei ausgewählten Schulen in einem eigens eingerichteten Unterrichtsfach lernen, wie sie ihr Selbstbewusstsein mittels Rollenspielen und anderer Therapieansätze aufbauen können, wie sie positiv denken lernen. Annähernd 2.000 Schüler sollen während des Pilotprojekts zu glücklicheren Menschen gemacht werden. In den USA habe diese Form des Unterrichts bereits gefruchtet. Sollte dies auch in Großbritannien der Fall sein, werde der Glücks-Unterricht an allen Schulen eingeführt.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Dieser französische Junge ist nach dem WM-Finale nur traurig. Depression ist etwas anderes. Viele britische Schüler wissen das. (Foto: dpa) Die Lehrer, die die fröhlichere Lebenseinstellung an den Nachwuchs weitergeben sollen, werden dem Vernehmen nach vom US-Amerikanischen Psychologen Professor Martin Seligman von der University of Pennsylvania ausgebildet. Er ist Autor des auch auf deutsch erschienen Buches "Der Glücks-Faktor. Warum Optimisten länger leben".

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