2005 war das Jahr der politischen Überraschungen: Von einer überraschende Neuwahl bis zu einem überraschenden Rückzieher Edmund Stoibers war alles geboten, was Politik spannend macht. Ein Rückblick in fünf Teilen.
roland-schulz
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Die Neue - im Café "KanzlerEck" in Berlin wird das Porträt von Bundeskanzlerin Angela Merkel aufgehängt.
17. März 2005: Die fehlende Stimme
In vier Wahlgängen misslingt die Wahl von Heide Simonis (SPD) zur Ministerpräsidentin von Schleswig-Holstein. Simonis und ihr Gegenkandidat Harry Carstensen (CDU) erhalten jeweils 34 Stimmen – offenbar fehlt Simonis immer einer Stimme aus der SPD-Fraktion. Einen Tag später kündigt Simonis an, nicht weiter für das Amt zu kandidieren.
25. April 2005 Die eingestandenen Fehler
Erstmals in der Geschichte von Untersuchungsausschüssen des Bundestages wird die Vernehmung eines Bundesministers live und in voller Länge im Fernsehen übertragen. Außenminister Joschka Fischer sagt zur umstrittenen Visa-Vergabe in der Ukraine aus – und gesteht Fehler ein. Das war die größte Überraschung dieser Premiere.
22. Mai 2005: Die vorgezogene Neuwahl
Nach der Niederlage bei der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen plädieren SPD-Vorsitzender Franz Müntefering und Bundeskanzler Gerhard Schröder für eine vorgezogene Neuwahl des Bundestags.
18. September 2005: Der besiegte Sieger
Bei der vorgezogenen Neuwahl des Bundestags wird die Union nur knapp stärkste Kraft, entgegen der Vorsagen vieler Meinungsforschungsinstitute hatte die SPD überraschend viele Stimmen gut gemacht. Die wahre Überraschung ist Gerhard Schröder in der sogenannten „Elefantenrunde“, in der er beschwingt ruppig das Kanzleramt für sich reklamiert.
31. Oktober 2005: Die umkämpfte Kandidatur
Bei einer Kampfabstimmung um die Kandidatur zum Generalsekretär der SPD gewinnt Andrea Nahles klar gegen den Favoriten von Parteichef Franz Müntefering, Kajo Wasserhövel. Müntefering kündigt daraufhin überraschend an, nicht mehr als Vorsitzender anzutreten. Sein Nachfolger wird am 2. November Matthias Platzeck.
1. November 2005: Der Münchner Berliner
Der CSU-Vorsitzende Edmund Stoiber gibt bekannt, dass er nicht als Wirtschaftsminister nach Berlin wechseln will. Er werde Ministerpräsident in München bleiben.
(Foto: dpa)