Johnny Cash ist am 12. September 2003 gestorben, aber dank des überwältigenden Erfolg von “Walk the Line“ mit Reese Witherspoon und Joaquin Phoenix ist die Nachfrage nach Cashs Musik fast drei Jahre nach seinem Tod größer denn je. In England sind die Verkäufe von CDs aus dem Cash-Backkatalog um 676 Prozent angestiegen. Und jetzt sollen sogar zwei neue Cash-Alben herauskommen.
christina-waechter
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Sein letztes Album stellte Cash 2002 fertig: “American Recordings IV: The Man Comes Around.” Er gewann damit unter anderem einen Grammy, und mehrere MTV Video Music Awards. Es war das vierte Album, das er in Zusammenarbeit mit dem Produzenten Rick Rubin gemacht hatte. Der hatte ihn Anfang der 90er Jahre ausfindig gemacht, als Cash das Schicksal vieler anderer älterer Musiker zu ereilen drohte: die Plattenfirmen waren nicht mehr an ihm interessiert, er verlor seinen Vertrag und obwohl er dank zahlreicher Tourneen viele und vor allem treue Fans hatte, half das bei Verhandlungen mit Plattenbossen wenig, denen Cash zu alt und seine Musik zu wenig „Countrypolitan“ war. Sondern einfach nur Country.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Illustration: Julia Schubert
Rubin konnte Cash mit seiner sehr einfachen Idee überzeugen: nur er und seine Gitarre und die Songs, die er spielen wollte, sollten auf der Platte sein. Mit diesem Konzept, dem Stil von Rubin, der vorher Bands wie Slayer oder Beastie Boys produziert hatte, gelang Johnny Cash ein fulminantes Comeback.
Jetzt hat Rubin verlautbaren lassen, dass im Laufe diesen Jahres noch ein weiteres, möglicherweise sogar zwei American Recordings-Alben von Johnny Cash auf den Markt kommen werden: "American V – A Hundred Highways", das neben vielen Cover-Versionen auch den allerletzten Song enthält, den Cash geschrieben hat „The 309“, soll am 4. Juli erscheinen. Rubin sagt über das Album: „Es ist erstaunlich traurig. Zum Teil ist es hart, es durchzuhören, aber es ist wirklich wunderschön.“
Ein sechstes (und dann wirklich allerletztes) Album könnte es laut Rubin auch noch geben. Nach Cashs Tod habe er Angst davor gehabt, die letzten Aufnahmen Cashs anzuhören, weil er zu diesem Zeitpunkt schon sehr krank gewesen sei. Die Songs seien aber erstaunlich kraftvoll und gut. Diese letzte Platte "könnte vielleicht die beste werden, die wir zusammen gemacht haben."
Bild: AP