Süddeutsche Zeitung

Unsere Kernprodukte

Im Fokus

Partnerangebote

Möchten Sie in unseren Produkten und Services Anzeigen inserieren oder verwalten?

Anzeige inserieren

Möchten Sie unsere Texte nach­drucken, ver­vielfältigen oder öffent­lich zugänglich machen?

Nutzungsrechte erwerben

Sonntag, 20. Juli 2003 - Interview mit ASD

Teile diesen Beitrag mit Anderen:

Bild: Capitol Music/Fourmusic Heute Abend werden im Münchner New Backstage die Gewinner des Infomaniax-Schülerzeitungs-Awards verkündet und beschenkt. Eine fachkundige Jury, der Infomaniax, die Junge Presse Bayern, die Landesschülervertretung, das Münchner Schülerbüro, das Clash-Magazin und jetzt.de angehörten, hat die beste Schülerzeitung Münchens gewählt. Also: Preisverleihung ab 18 Uhr, Feiern ab 21 Uhr. Und was noch mal genau? Tolle Texte, Hammergeschichten, dass das Schreiben weitergeht. Wie zum Beispiel in „Bessere Zukunft“ vom Elsa-Brandström-Gymnasium, das auch am Wettbewerb teilgenommen hat. Darin lasen wir ein Interview mit Samy Deluxe und Afrob (gemeinsam ASD), das wir hier mit freundlicher Genehmigung der Redaktion in Teilen nachveröffentlichen dürfen: Was bedeutet für euch Revolution? Afrob: Ja, Revolution, ich mein... Samy Deluxe: Ist ein großes Wort. Afrob: Ja, auf jeden Fall. Samy Deluxe: Eigentlich bedeutet Revolution einfach „Umschwung“, weißt du... Afrob: Aufbruch. Samy Deluxe: Das bedeutet einfach Zeit für was neues, und das kann in verschiedener Form kommen. Und ich hab mir noch nie in irgendeiner Hinsicht Revolution auf die Fahne geschrieben, weißt du, ich sag einfach nur, das Beste ist, dass man Sachen anspricht, und Gedanken folgen Taten. Ich denk es ist in jeder Hinsicht einfach gut, sein Ding – Afrob: Revolution im Kopf, im Geist. Samy Deluxe: Ja. Gib mir mal ein paar Paper. Afrob: Ich hab keins. Was war euer Meinung nach die wichtigste Revolution in der Geschichte? Afrob: Du bist Kommunist, ne? Naja. Afrob: Sag mal, soll ich dir sagen, was die Kommunisten in Afrika bei uns so für Scheiße gebaut haben. Ja, ich bin auch nicht wirklich ein Kommunist- Afrob: Soll ich dir mal erzählen, was die mit Marx und Engels und so für Scheiße bei uns verbreitet haben? Samy Deluxe: Nee, lass mal nicht ins Detail gehen. Afrob: Wieviele Leute – ja, das sollte man auch nicht vergessen. System hin oder her, kein System ist perfekt. Ja klar. Afrob: Die größte Revolution... Hip Hop ist für mich die größte Revolution. Habt ihr zum Schluss noch ein Statement für unsere Leserinnen und Leser? Samy Deluxe: Das ist eben das Wichtigste: Alle Leute sollen einfach nur das Ding finden, in dem sie glücklich sind. Was mich auch in Deutschland abturnt: dass jeder, den ich treff’, denkt, er kann auf einmal Rapper werden oder Schauspieler oder Model oder dies oder das, und irgendwann gibt’s gar keine Leute mehr, die vernünftige Berufe machen. Jeder muss einfach auch sehen, worin er gut ist. Afrob: Ja, was soll ich sagen, Schule halt, ne, also Schule fand ich immer wichtig. Samy Deluxe: Schule durchziehen auf jeden Fall. Afrob: Ich bin echt für das Bisschen education, was ich gekriegt hab, echt dankbar auch. Samy Deluxe: Das einzige, was der Staat einem umsonst gibt. Afrob: Ja, das ist echt Schule, und das muss man echt zu schätzen wissen. Samy Deluxe: Danach verdient man Geld und da muss man dann noch die Hälfte von seinem Geld wieder abgeben. Dafür, dass man irgendwann mal zur Schule gegangen ist, also nimmt man es zu dieser Zeit lieber in Anspruch, weil später gibt’s nix mehr, Rente gibt es eh nicht mehr, wenn wir alt sind. Afrob: So sieht’s aus. Samy Deluxe: Das heißt, Schule ist das einzige, was wir kriegen. Die Fragen stellten Matthias Friedrich und Marcel Reymus.

  • teilen
  • schließen