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Sei dagegen! Häng die Schuhe hoch!
Shoefiti Subversivität: *** Coolness: ** Aufwand: *** Bessere-Welt-Faktor: * So geht's: Beim Shoefiti geht es nicht ums Malen, sondern um Schuhe. Die werden an den Schnürsenkeln zusammengeknotet und dann an Plätzen aufgehängt, an denen man Schuhe normalerweise nicht erwartet: Stromleitungen, Bäume oder Laternen. Weil Shoefiti sowohl akrobatische Einsatzbereitschaft erfordert, als auch in der Anonymität und bevorzugt nachts geschieht, wird Shoefiti schon mal als das „neue Graffiti“ bezeichnet.
Hintergrund Wie Shoefiti entstanden ist, weiß niemand genau. In den USA und in Kanada ist es weit verbreitet; in letzter Zeit taucht Shoefiti immer öfter in Europa auf. Angeblich diente es früher dazu, Häuser zu kennzeichnen, in denen die Droge Crack verkauft wird. Andere Erklärungen sind weniger spektakulär: Ein Paar Schuhe in der Nähe eines Hauses signalisierten in Schottland, dass ein junger Mann seine Jungfräulichkeit verloren hat. Laut einer anderen Theorie bedeuten die Schuhe, dass jemand gestorben ist. Immerhin ist das Phänomen so bekannt, dass es sogar Eingang in den Simpsons-Film fand.
Nu Tags Subversivität: **** Coolness: ***** Aufwand: ***** Bessere-Welt-Faktor: * So geht's: Mittlerweile greifen Tagger zu neuen Methoden: Statt mit Edding und Sprühdose nachts Züge zu bemalen, klettern sie tagsüber auf Hochhäuser und malen ihren Namen mit Riesenpinseln an die Wand. So zum Beispiel eine Crew aus Sao Paolo namens Pixadores. Andere wie „Psy“ aus Paris bauen aus handelsüblichen Feuerlöschern riesige Spraydosen. Das sieht zwar nicht unbedingt superschön aus, folgt aber stringent dem Schlachtruf: Reclaim Your City! Der Tagger „Bad News“ hat den konsequentesten Verbreitungsweg seines Namens gewählt: Er schreibt seinen Namen auf Geldscheine.
Hintergrund Im Gegensatz zum farbenfrohen, schön anzusehenden Graffiti hat Tagging eher einen schlechten Ruf in der Öffentlichkeit: Tagger werden gern als Schmierer beschimpft. Dabei liegt im Tagging der Ursprung von Graffiti: Es geht darum, seinen Namen zu verbreiten – und das möglichst sichtbar. Ohne Tagging – kein Graffiti.
Guerilla-Gärtner Subversivität: **** Coolness: * Aufwand: *** Bessere-Welt-Faktor: ***** So geht's: Vielleicht die schönste und freundlichste Art zu protestieren: Die Gartenguerrillas sind bewaffnet mit Spaten, Erde und Setzlingen. Damit nehmen sie den Kampf gegen das urbane Grau auf und pflanzen heimlich Blumen, Sträucher und Bäume an, wo sonst Ödland ist. Oder sie werfen „Seed Bombs“ – kleine Behälter voller Pflanzensamen – in Betonwüsten der Städte.
Hintergrund Zum ersten Mal erregte die Gartenguerillas Aufmerksamkeit, als Aktivisten am 1. Mai 2000 vor dem Londoner Parliament Square protestierten und dann begann, den Platz zu bepflanzen. Ihre tieferen Wurzeln aber liegen in der Hippie- und Ökobewegung. Am 1. Mai findet übrigens der zweite "International Sunflower Guerrilla Day" statt. Wer mitmachen will, findet hier eine Anleitung in zwölf Schritten
Mobile Clubbing Subversivität: *** Coolness: *** Aufwand: * Bessere-Welt-Faktor: * So geht's: Die Regeln des Mobile Clubbing sind relativ einfach: Der Clubber kommt zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort und fängt dann zu der Musik seiner Wahl das Tanzen an. Zudem soll er viel Raum beanspruchen und sich keine Sorgen machen, denn er wird nicht alleine sein. Wie er tanzt, bleibt jedem selbst überlassen. Da sich jeder Teilnehmer zu der Musik seines MP3-Players bewegt, ist Ruhestörung auch kein Thema. Wer über das nächste Ereignis informiert werden möchte, trägt sich auf der Webseite Mobile-Clubbing in den Verteiler ein.
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Hintergrund Mobile Clubbing ist eine Variante der „Flash Mobs“, die wiederum einen dezidiert unpolitischen Charakter trägt (so trafen sich zum Beispiel 20. Januar mehrere tausend Flashmobber in München, stürmten eine McDonalds-Filiale und bestellten dort auf einmal 4385 Hamburger. Zu ersten Mobile Clubbings kam es 2004 in mehreren Großstädten der Welt.
Critical Mass Subversivität: *** Coolness: - Aufwand: *** Bessere-Welt-Faktor: *** So geht's: Hunderte von unmotorisierten Verkehrsteilnehmern treffen sich in der Innenstadt, um plötzlich und scheinbar chaotisch herumzukurven. „Wir behindern nicht den Verkehr! Wir sind der Verkehr!“ heißt es auf dem deutschen Ableger der Critical Mass. Leider ist das unorganisierte Fahrradfahren mittlerweile etwas aus der Mode gekommen. Im Berliner Critical-Mass-Blog wird beklagt, dass bei der Aktion am 28. März nur 30 Teilnehmer erschienen und es der Polizei so leicht gelang, einen Radler wegen Fahren auf dem Bürgersteig aufhalten konnte. In vielen Städten der USA finden die Veranstaltungen monatlich statt und stehen nicht selten wegen Unfällen in der Kritik, bei denen die Verletzten nicht schnell genug abtransportiert werden können.
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Hintergrund
Die erste CM fand 1992 in San Francisco statt. Die Radfahrer wollten für eine fahrradfreundlichere Stadt demonstrieren. In Wien gab es schon früher wöchentliche Fahrrad-Demos, die aber politisch motiviert und von den Grünen organisiert waren. Die größte Critical Mass kommt in Budapest zusammen. Dort wurden 2007 über 50.000 Teilnehmer gezählt.
Text: philipp-mattheis - Fotos: http://www.flickr.com/photos/edkohler; www.guerrillagardening.org