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Schuld und Sühne im bayrischen Hinterland: Regisseur Marcus Rosenmüller

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In seinen Jeans und dem weiten weißen Hemd sticht Marcus Hausham Rosenmüller ein bisschen heraus. Um ihn herum roter Teppich, Securityleute mit Knopf im Ohr, Abendkleider und viele Krawatten. Gerade hat der Regisseur für seinen Debütfilm „Wer früher stirbt ist länger tot“ den Förderpreis des deutschen Films für Regie bekommen, der am Mittwochabend im Zuge des Münchner Filmfestes im HVB Forum vergeben wurde. „So groß hab ich mir das hier nicht vorgestellt, das ist schon Wahnsinn“, sagt Rosenmüller, und: „Jetzt werd´ ich erstmal meine Schulden zurückzahlen“. Der Förderpreisreis, der von der HypoVereinsbank, der Bavaria Film und dem Bayerischen Rundfunk vergeben wird, ist mit 30.000 Euro dotiert. „Es war wirklich ein langer Weg bis zu meinem ersten Kinofilm und mir haben viele Leute dabei geholfen.“ Marcus Rosenmüller ist 1973 in Tegernsee in Bayern geboren, hat an der Hochschule für Film und Fernsehen in München studiert und ist in seinem ersten Spielfilm seiner bayrischen Heimat treu geblieben.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Hauptfigur in „Wer früher stirbt ist länger tot“ ist der elfjährige Sebastian, der mit seinem Vater und seinem Bruder auf einem Bauernhof in dem kleinen Ort Germringen lebt. Als Sebastian erfährt, dass seine Mutter nicht bei einem Autounfall, sondern bei seiner Geburt gestorben ist, fühlt er sich für deren Tod verantwortlich. Weil er auch sonst noch einige Sünden auszuweisen hat, plagt Sebastian von nun an die Angst vor dem Fegefeuer und er versucht, seine Sünden wieder auszugleichen, indem er für seinen Vater eine neue Frau findet. Der Film, in dem nur bayerischer Dialekt gesprochen wird, ist eine wunderbare Mischung aus schwarzer Komödie, bayrischem Sittengemälde und Lausbubengeschichte. „So bayerisch, wie er auf den ersten Blick daher kommt, ist mein Film aber gar nicht“, sagt Marcus Rosenmüller, „es geht um ganz globale Dinge, um das schlechte Gewissen, das jeden plagt und um Schuld. Der Glaube, dass man nach dem Tod für sein Leben auf Erden verantwortlich gemacht wird, kommt in den meisten Religionen vor, ich erzähle das einfach vor einer bayrisch-katholischen Kulisse.“ Auf dem Filmfest in München, wo „Wer früher stirbt ist länger tot“ letzten Samstag Premiere hatte, ist jedenfalls nicht nur das einheimische Publikum von Rosenmüllers Film begeistert und zum offiziellen Filmstart am 17. August haben schon einige Kinos außerhalb Bayerns Interesse angemeldet.

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