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Schrank auf, Klamottenkontrolle!
Simone ist 22, Azubi und wohnt mit ihren Eltern in Gröbenzell. Sie wünscht sich einen begehbaren Kleiderschrank für ihr Klamottensortiment - dazu gehören 70 Paar Schuhe und 160 T-Shirts. jetzt.de: Fällt es dir schwer, dich von Kleidungsstücken zu trennen? Simone: Nicht besonders. Bei Sachen, die ich eh so gut wie nie anhatte, macht es mir nichts aus. Schlimmer ist es da schon, wenn etwas, das ich gerne mochte, kaputt geht. Was machst du mit aussortierter Kleidung? Das kommt ganz darauf an, wie gut sie erhalten ist. Haben sich vom Waschen schon viele Fussel gebildet, ist das Stück verfärbt oder hat Löcher, kommt es in den Mülleimer. Noch gut erhaltene Sachen verkaufe ich auf dem Flohmarkt und so gut wie neue Teile bei ebay.
Damit er nicht überquillt: Simone beim In-den-Schrank-Stopfen. Wonach ordnest du deine Kleidung? Nach Kleidungsstücken, das heißt zum Beispiel, dass alle Hosen in einer Ecke sind. T-Shirts sind danach sortiert, ob sie Ärmel haben oder nicht. Dicke Pullis und warme Hosen befinden sich im Moment in der zweiten Reihe, weil es dafür zu warm ist. Mäntel lagere ich prinzipiell im Keller oder an der Garderobe, Jacken und Schuhe sind aber schon hier. Hat ein großer Kleiderschrank auch Nachteile? Das schon. Oft vergesse ich, dass ich ein gewisses Teil habe, das geht dann irgendwo im Schrank verloren. Erst neulich habe ich zwei Kleider wiederentdeckt, die ich letztes Jahr auf dem Flohmarkt gefunden habe, die trage ich jetzt öfter.
Stylingsünde trifft Lieblingsteil: Links ein geblümtes Geschenk von Mama, das Simone heute höchstens an Opas Geburtstag tragen würde. Rechts ihr Lieblingsblazer von Zara. Wie lange brauchst du, um ein Outfit zusammenzustellen? Morgens dauert das bestenfalls fünf Minuten, weil ich mir schon am Abend vorher im Bett überlege, was ich anziehe. Wenn ich abends weggehe, kann es aber auch bis zu zwei Stunden dauern, bis ich mich entschieden habe. Welche Farben dominieren in deinem Sortiment? Eigentlich gar keine, weil ich keine Lieblingsfarbe habe. Ich trage alles außer Gelb, das kann ich nicht tragen, damit sehe ich wie ausgekotzt aus. Lila, Grau und Weiß mag ich im Moment besonders. Vom Schnitt her gefallen mir weite Hemden und alles, was hippiemäßig geschnitten ist.
So sieht es aus, wenn Simone versucht, 60 Paar Schuhe unterzubringen. Gibst du auch mal viel Geld für Kleidung aus? Nur für Wintermäntel, weil man von denen lange was hat. Ansonsten kaufe ich 50 Prozent auf dem Flohmarkt und die andere Hälfte in Läden, da aber nur bei H&M oder Zara. Wenn wir nach Spanien in den Urlaub fahren, kaufe ich immer bei Mango im Outlet ein. Am liebsten mag ich aber Hofflohmärkte, Kirchenbasare und den jährlichen Flohmarkt an der Theresienwiese. Zu Flohmärkten gehe ich im Sommer jede Woche, im Winter vielleicht alle zwei. Welchen Trend hast du verweigert? Röhrenjeans habe ich nie getragen, weil sie nicht zu meiner Figur passen. Ich unterwerfe mich keinem Trend und mache nicht alles mit. Generell würde ich sagen, man sollte sich einfach der Figur und dem Anlass entsprechend anziehen und sich die Trends rauspicken, die zu einem passen. Am besten mit Stücken, die nicht auch der Nachbar im Schrank hängen hat. An welche persönliche Stylingregel hältst du dich strikt? Kein Teil zweimal in einer Woche anziehen! Und einmal die Woche trage ich auch nur meine absoluten Lieblingsteile.
Ragnhild ist Studentin, 19 Jahre alt und teilte sich bis vor einem Jahr einen Kleiderschrank mit ihrem Bruder in Starnberg. Jetzt lebt sie in einer Schwabinger Wohnung und bunkert dort 29 Schals, 24 Taschen und 80 Paar Schuhe. Wie würdest du den Inhalt deines Schranks beschreiben? Ragnhild: Das meiste sind schlichte Basics in Oversize, nichts mit Glitzer oder Strass. So was finde ich am besten bei American Apparel. Und alle zwei Jahre fahre ich mit meiner Mutter nach London und dann kaufen wir in Knightsbridge ganz viel in Second Hand-Läden. Im Allgemeinen habe ich das meiste in Weiß, Schwarz und Grau. Nur bunte Schuhe trage ich als Highlight. Und ich renne keinem Trend hinterher. Vielmehr kaufe ich oft zufällig Sachen, die später Trend werden. Zum Beispiel habe ich lange vor meinen Freundinnen Ugg Boots und Leggins angehabt – damals haben sie mich deshalb ausgelacht, jetzt tragen sie es alles selbst.
Ragnhild freut sich, endlich einen Schrank zum Aufmachen zu haben und nicht mehr den begehbaren, den sie sich mit ihrem Bruder teilen musste. Ziehen deine Freundinnen auch manchmal Sachen von dir an und umgekehrt? Ja, das machen wir oft. Jede meiner Freundinnen hat wahrscheinlich ein Teil von mir in ihrem Schrank. Gerade habe ich mit einer Freundin Jacke getauscht. Sie hat eine Lederjacke von mir und ich eine Stoffjacke von ihr. Nur Designerstücke verleihe ich nicht mehr, seit einer Freundin in meinem ziemlich teuren Kleid was drübergeschüttet wurde. Welches Kleidungsstück darf in keinem Schrank fehlen? Mit einem Paar schöner schwarzer Pumps kann man nichts falsch machen. Ansonsten gehören ein Cardigan, ein schwarzes und ein weißes T-Shirt, ein schönes Abendkleid und eine gut sitzende Jeans zur Grundausstattung.
Früher war Ragnhild unordentlich. Wie man sehen kann, zwingt sie sich inzwischen zum Aufräumen. Kannst du anderen Mädchen einen Modetipp geben? Geht nie danach, was auf dem Etikett steht – es geht nicht um das Label. Wichtig ist, dass ihr Sachen nach eurem Geschmack kauft, egal zu welchem Preis. Und kauft viel, was ihr gut untereinander kombinieren könnt, so entsteht eine große Vielfalt an verschiedenen Outfits. Was ist die neueste Errungenschaft in deinem Schrank? Vorgestern habe ich bei Kickz Sneakers von Supra gekauft, die wollte ich unbedingt haben. Das sind zwar eigentlich Männerschuhe, aber so was ist mir egal. Ich habe auch schon Hemden in der Männerabteilung gekauft und trage die alten Karohemden von meinem Opa aus Norwegen.
Hot und not: Rechts Ragnhilds Lieblingskleid, das sie zum 18. Geburtstag bekommen hat. Links eine Tasche, die ihre Mutter ihr mit 15 geschenkt hat und die sie heute scheußlich findet. Mit wem würdest du gerne Kleiderschrank tauschen? Mit Mary-Kate Olsen. Ich bin zwar kein Fan von ihr, aber ihr Stil ist toll. Ich hätte auch gerne etwas von ihrer Marke The Row. Die ist aber sehr teuer und es gibt sie nur in den USA. Wie sieht dein Traumschrank aus? Das wäre ein großer Raum mit einem Regal in der Mitte und an den Wänden mit viel Platz für meine Schuhe. Die bewahre ich größtenteils in Kartons in meinem Schrank auf, früher standen sie unterm Bett. Also hätte ich gerne mehr Platz für sie und am liebsten auch für ganz viele Vintage-Sachen. Wie oft mistest du aus? Das letzte Mal war, als ich von daheim ausgezogen bin. Seitdem gar nicht mehr. Davor hat mich meine Mutter jedes halbe Jahr dazu getrieben, Sachen auszusortieren. Wenn sie heute vorbeikommt, gebe ich ihr ab und zu ein paar Dinge mit. Die verschenkt sie an Freundinnen, die auch Töchter haben. Aber ich trenne mich ungern und sehr schwer von Klamotten. Meine Angst ist, dass ich eines Tages irgendetwas anziehen möchte und dann merke, dass ich es gar nicht mehr habe.
Natalie, 20, ist für ihr Studium aus der Nähe von Ingolstadt in eine Wohnung am Frankfurter Ring in München gezogen. Ein großer Teil ihrer Kleidung ist noch immer Zuhause. In der 11. Klasse nannte man sie die "Paris Hilton der Schule", weil sie immer pink gekleidet war. Heute ist ihr das ein bisschen peinlich. Gefällt dir dein Schrank? Ja, schon, weil er optisch gut in die Wohnung passt. Und mir gefällt, dass er weiß und viel heller ist als mein alter brauner Schrank, den ich hatte, als ich noch zu Hause gewohnt habe. Dort waren sowohl Sommer- als auch Winterklamotten drin. Hier habe ich nur etwa 80 Prozent meiner Sommersachen. Der alte Schrank war zwar etwas breiter und meistens auch besser aufgeräumt, aber in dem hier findet man leichter was. An die obersten Fächer komme ich nicht ran, weil ich zu klein bin, dafür habe ich aber einen Hocker.
Natalie vor dem übersichtlichen Inhalt ihres Schrankes. Wenn es mal zu voll wird, muss eben wieder was heim nach Ingolstadt. Wie oft sortierst du deinen Schrank aus? Alle paar Monate. Immer dann, wenn ich mir denke, dass ich mal wieder aufräumen sollte. Dann gebe ich Sachen zur Kleidersammlung, bei denen ich mir schon länger unsicher war. Den Rest staple ich wieder schön. Hast du auch schon mal bereut, etwas weggegeben zu haben? Oh ja, das kommt immer mal wieder vor. Manchmal suche ich auch ein bestimmtes Teil und stelle dann fest, dass ich es ja gar nicht mehr habe. Oder mir fällt hinterher auf, dass ich ein bestimmtes Stück eigentlich schon hätte gebrauchen können. Gibt es Klamotten, die du nie angezogen hast? Ehrlich gesagt hängt an manchen sogar noch das Preisschild. Als zum Beispiel der Boyfriend-Style in Mode kam, habe ich mir eingebildet, dass ich ganz viele Hemden brauche. Die habe ich aber nie getragen, bis ich mich irgendwann dazu aufgerappelt habe - schließlich habe ich sie ja auch gekauft. Inzwischen hängen sie aber wieder im Schrank.
Natalies modische Hoch- und Tiefpunkte: Links ihr Lieblingsblazer, den sie ihrer Mutter abgeschwatzt hat. Rechts die Relikte aus einer Zeit, als sie noch als pinkes Bonbon durch die Schule stöckelte. Hast du dir die Sachen in deinem Schrank alle selbst gekauft? Ehrlich gesagt kralle ich mir auch oft Klamotten von meiner Mutter. Das ist so praktisch, weil wir die gleiche Kleidergröße und den gleichen Geschmack haben. Bei Sachen, die mir gefallen, spekuliere ich immer schon, wann sie sie endlich rausrückt. Eigentlich ein bisschen fies, aber ich ertappe mich oft dabei, dass ich ihr das aufschwatze, was ich selbst gerne hätte, wenn wir zusammen einkaufen gehen. Das machen wir ungefähr drei Mal im Monat. Manchmal springt dabei etwas für mich raus, aber nicht immer. Du kommst aus Ingolstadt, wo kann man dort gut einkaufen? Es gibt drei Läden, die ich gerne mag und in die ich immer gehe: Reflections und Women für Klamotten und Rosina für Schuhe. In Ingolstadt gehört man irgendwie schon automatisch einer Clique an, wenn man dort einkauft. Wer wie meine Freundinnen und ich in diese Geschäfte geht, den trifft man auch meistens im Suxul, einer Bar. Stört es dich, wenn eine Freundin das gleiche Teil im Schrank hat wie du? Das kommt darauf an, was es ist. Bei einem Oberteil oder einer Hose ist mir das egal, bei einem auffälligen Kleid stört es mich schon eher. Obwohl es bei Freundinnen letztendlich egal ist.
An die Kleiderstange kommt Natalie noch problemlos. Soll es an die beideren oberen Fächer gehen, muss der Hocker ran. Wie sieht ein typisches Alltagsoutfit bei dir aus? Jeans, Top, Weste – so einfach ist das. Ich liebe diese simple Kombination, weil sie immer gut ist. Sollte jedes Mädchen haben! Mit viel Schmuck oder einer farbigen Tasche lässt sie sich wunderbar aufpeppen. Meistens trage ich schwarze oder weiße Shirts und dann eine bunte Tasche als Eyecatcher dazu. Welcher Modetrend ist deiner Meinung nach bald wieder weg vom Fenster? Leggins. Die trägt inzwischen jeder, aber wirklich jeder. Mir gefallen die nicht, schon gar nicht in Kombination mit einem Jeansmini. Das habe ich jetzt schon so oft gesehen und jedes Mal finde ich es schlimmer.