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Sascha Lobo macht Werbung. Zehn Meinungen zum Auswählen
Sascha Lobo macht Werbung. Seit kurzem auch für die Firma Vodafone. Die Redaktion von Focus-Online hält das für einen ausreichenden Anlass, Sascha Lobo ausführlich zu der aktuellen Kampagne zu befragen. Ein vergleichbares Interview mit beispielsweise Thomas Gottschalk über den Geschmack von Gummibärchen findet man aus guten Gründen nicht auf der Website. Dass Lobo für seine werblichen Botschaften dennoch soviel Platz im redaktionellen Bereich bekommt, liegt ... ... am Ärger in der vermeintlichen Zielgruppe (Focus). ... an der nicht nachlassenden Aufregung (Meedia) und ... an heftigen Reaktionen (Tagesspiegel). Gemeint damit sind unter anderem Einträge in bekannten deutschen Weblogs, die die Werbekampagne als "grandioses Desaster" (Blogbar) und "eine Unverschämtheit" (Indiskretion Ehrensache) beschreiben. Sie waren der Beginn einer wortreich geführten Auseinandersetzung in dieser Woche, an deren Ende sich Sascha Lobo selber interviewte und die Erkenntnis verbreitete: "Werbung muss an Orte gehen, die für die Menschen – früher nannte man sie Zielgruppe – wichtig sind."
Ein Bild aus einer anderen Jahreszeit: Im Frühjahr präsentierte Sascha Lobo vor der Internet-Messe CeBIT sein Weblog über die Aktivitäten der Messe. Foto: ddp Im Kern lässt sich die Kritik an der Kampagne auf zwei Argumente runter brechen: Die einen zeigen sich genervt von der Person Sascha Lobo. Die anderen, die zum Beispiel auf Twitter ihre Kritik unter dem Schlagwort zensurfone zusammenfassen, werfen Lobo vor, sich zwar einerseits gegen die Zensursula genannten Netzsperren zu engagieren, andererseits aber mit Vodafone zusammenzuarbeiten, wo man sehr viel positiver auf die Pläne der Ministerin von der Leyen reagiert hat. Die so genannten klassischen Medien griffen die Aufregung in der Blogosphäre auf und trugen Lobo und seine Werbekampagne weiter: Jetzt wissen auch die Leser der Frankfurter Rundschau dass Sascha Lobo "ein Urgestein des Internets" ist. Patrick Beuth sammelt für seinen Text über den "unangepassten Internet-Irokesen" Zitate aus dessen Twitter-Feed und lässt einen namenlosen "Ex-Kommilitonen" des Werbers zu Wort kommen, der ihn vor Raffgier-Vorwürfen in Schutz nimmt: "Ich sehe bei Sascha einen viel größeren Willen zur Bühne als Willen zum Geld." In der FAZ beschreibt Don Alphonso in einem für FAZ-Leser angepassten Ton, warum er die Kampagne schon auf Blogbar.de nicht gemocht hat. Und der Tagesspiegel lässt Lobos TV-Streitpartner Mario Sixtus zu Wort kommen, der sagt, die Kritik an der Werbung habe viel mit Mißgunst zu tun. Wir enthalten uns hier einer Einschätzung und lassen stattdessen einmal wirklich das Netz sprechen: die zehn Antworten (zum Selberauswählen) auf die Frage, wer Sascha Lobo eigentlich ist: 10. Sascha Lobo ist mittlerweile selbst eine Riesenmaschine. Westfälische Nachrichten 9. Sascha Lobo ist der unumstrittene Star der deutschen Web-Szene. Meedia 8. Sascha Lobo ist im Fernsehen. Kommentar auf Spreeblick 7. Sascha Lobo ist seit anderthalb Jahren im Onlinebeirat der SPD. Berliner Zeitung 6. Sascha Lobo ist noch nicht da, hat aber eine gute Ausrede. Tagesspiegel 5. Sascha Lobo ist Teil dieser digitalen Bohème. ZDF 4. Sascha Lobo ist der Berlusconi der deutschen Blogosphäre! h_rich 3. Sascha Lobo ist die Uschi Glas des Mittlemaßgeschwaders. Commodore Schmidtlepp 2. Sascha Lobo ist die Heidi Klum des Internets. Schule 2.0 1. Sascha Lobo ist jetzt schon nicht mehr derselbe wie vorher. the boy in the bubble