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Rassismus-Skandal bei der Jungen Union in Hamburg

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Die Vorwürfe sind hart: Der Kreisvorsitzende soll ein Mädchen an einem Abend im Hamburger Hofbräuhaus als „Niggerschlampe“ beschimpft haben. „Nicht-Arier sind eine Schande für das Juristentum“ soll Weiß, begleitet von ein paar Jura-Kommilitonen, am selben Abend festgestellt haben. Die Staatsanwaltschaft geht den Vorwürfen seit Dezember nach. Die BILD-Zeitung berichtet von StudiVz-Gruppen, in denen Weiß Mitglied sein soll: „Nach Frankreich fahr ich nur auf Ketten“, „Gegen Inländerfeindlichkeit durch Ausländer“, „Initiative zur Wiedereinführung des deutschen Fräuleins“.

Auf der Homepage der Jungen Union Hamburg-Nord präsentiert sich Weiß noch als Vorsitzender In der Hamburger Jungen Union will niemand etwas geahnt haben. Die 28-jährige Landesvorsitzende Ina Diepold gibt sich im Gespräch mit jetzt.de sehr zurückhaltend, was ein Urteil über ihren JU-Kollegen angeht, den sie Kraft ihres Amtes gut kennt: „Ich bin vorsichtig mit Vorverurteilungen, es stehen bei so einer Sache immer auch Menschen dahinter. Man muss jetzt erstmal abwarten, wie das Ergebnis der Ermittlungen aussieht“, sagt Diepold und klingt dabei so bedacht, wie es Politiker in solchen Situationen für üblich tun. Rassistisch habe sich Weiß ihr gegenüber nie geäußert. Die Zurückhaltung, in der sie sich übt, ist mit ihrer Mutterpartei abgesprochen. Kurz nach der BILD-Veröffentlichung am vergangenen Donnerstag telefonierte Diepold mit ihrem Landesgeschäftsführer über das weitere Vorgehen: „Was macht ihr?“, fragte sie. Der Landesverband der CDU sah ein schnelles Handeln für angebracht und setzte ein Treffen mit Weiß für den vergangen Dienstag an. Kurz nach dem Treffen fiel die Entscheidung: Weiß lässt seine Ämter vorerst ruhen. Selbst in Weiß' Kreisverband Junge Union Hamburg-Nord zeigten sich alle überrascht von den Vorwürfen. Obwohl Weiß mit zwei seiner drei Stellvertreter auf StudiVz befreundet ist, waren die StudiVz-Gruppen nie ein Thema. Seinem Online-Freund und Stellvertreter Hendrik Kupfernagel sind die Gruppen nicht aufgefallen. Die Landesvorsitzenden der Grünen Jugend Hamburg, Linda Heitmann, kann die Unkenntnis in der JU nicht nachvollziehen: „Ich finde das erschreckend“, sagt sie jetzt.de. Der 24-jähriger Stellvertreter Marco Rudolph ist nicht nur im Internet mit Alexander befreundet. Die beiden leben in der Nähe von einander und arbeiten gemeinsam im Hamburg-Nord Vorstand. „Er hat nie etwas erzählt von einer Anzeige, die gegen ihn läuft“, sagt Kupfernagel, „damit hat sich Alexander bei mir ins Abseits geschossen“. Die beiden Stellvertreter beschreiben ihren Vorsitzenden als „sehr extrovertiert“, einen „Partymenschen“. Auf seinem StudiVz-Profilbild zeigt sich Weiß als lässiger Playboy mit schwarzer Sonnenbrille und pinkem Polohemd mit aufgestelltem Kragen. Als besonders politischer Mensch ist Weiß nach Angaben von Rudolph nicht aufgefallen. Auf Parties beispielsweise standen eher andere Themen auf der Tagesordnung, so Rudolph. Wie es mit Alexander Weiß weitergeht, ist völlig unklar. In den nächsten 14 Tagen sind Vorstandssitzungen geplant. Weiß lässt seine Ämter vorerst nur ruhen, von Aufgabe oder Rücktritt kann also nicht die Rede sein. Offenbar behält es sich Alexander Weiß vor, sein Amt als Kreisvorsitzender in der Jungen Union in Zukunft weiterzuführen. Das Thema wurde hier bereits im Kosmos diskutiert

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