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Mittwoch, 28. Juli 2004
Bild: kyo Kein Scheiß, jaja, schon klar, kein Scheiß, all das: Weder Futurismus, noch dieses neue Label, noch „ Futurism ain’t shit to me“ an sich. Dabei im Besonderen handelt es sich um eine 18 Lieder starke, schon länger veröffentlichte Zusammenstellung aus dem Hause „kyo“, der jüngsten Tochter des – ja, doch - weltweit beliebten Berliner Indie-Riesen „Kitty-Yo“. Das neue Sublabel widmet sich nun all dem spannenden Kram zwischen HipHop und Electronica und auf diesem ersten Release finden sich neben einigen neuen Gesichtern vor allem bekanntere aus diesen beiden Genres: Funkstörung, Prefuse 73, Dälek, Pole, Antipop Consortium und Aesop Rock versprechen den interessierten Musik-Nerds beider Lager jedenfalls eher bewährte Qualität, denn völlig überraschenden Wagemut. Der mag ja noch kommen, denn „Futurism ain’t shit to me“ ist eher eine erste Ortsbestimmung, als das Ergebnis originärer Labelarbeit: Bis auf wenige sind alle enthaltenen Tracks bereits veröffentlicht und etwas zu erwartbar findet sich unter dem vorgeblich futuristischen Scheiß auch einmal mehr das ehemals beste Pferd im Stalle „Kitty-Yo“, Gonzales, auf dessen vier Jahre altes Stück „Futuristic ain’t shit to me“ auch der Titel der Zusammenstellung zurückgeht. „Wenn es knistert oder rauscht, wenn es flimmert oder sirrt, es ist romantisch cool, wenn es kränklich wirkt“ reimte die Münsteraner Band „Kirmes“ vor Jahren sehr hübsch. Und an Knistern und Rauschen und gefällig-befremdlichen Momenten fehlt es auf „Futurism ain’t shit to me“ nun wirklich kaum. Wer zuweilen seltsame Ecken und Kanten zwischen den Beats etwas abgewinnen kann, dürfte jedenfalls besten bedient werden. Noch stehen dem jungen Label kyo nach alle Türen offen: Im schlechtesten Fall wird aus kyo eine wohl gelungene, dennoch recycelnde Kleingeldmaschine. Im Besten wächst hier im Spannungsfeld von HipHop und Electronica endlich zusammen, was zusammen gehört. Ganz ehrlich - kein Scheiß. Various Artists: „Futurism ain’t shit to me“, kyo, bereits erschienen