Waren die nicht mal auf der guten Seite?, fragt man sich, wenn wieder ein Mitmensch über die steigende Marktmacht von Google klagt.
michael-moorstedt
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Waren die nicht mal auf der guten Seite?, fragt man sich, wenn wieder ein Mitmensch über die steigende Marktmacht von Google klagt. In letzter Zeit wurde das Unternehmen jedenfalls auffallend oft als Krake bezeichnet. Wenn man bei dieser Metapher verweilen will, kann man sagen, dass sich das kalifornische Unternehmen jetzt einen neuen Fangarm zulegt. Neben dem Betrieb der Suchmaschine, dem Mailangebot (Gmail) und der Kartographie (Google Maps) kauft sich Google jetzt bei AOL ein, das seit längerer Zeit unter Kundenschwund leidet. Dies meldete die New York Times am Samstag. Mit Hilfe der Partnerschaft will der New-Economy-Oldtimer AOL seine Onlinewerbeeinnahmen erhöhen. Im heftig umkämpften, weil milliardenschweren Online-Werbemarkt spielen Suchmaschinen und die dort geschaltete Werbung eine immer wichtigere Rolle. Nach Branchenschätzungen hat allein Google, als der Marktführer im Finden einen Anteil von 30 Prozent am Werbemarkt im Netz in den USA.
Auch für Microsoft bedeutet dies einen Rückschlag. Das Unternehmen hatte gehofft, AOL für die Verwendung seiner beim Onlinedienst MSN angesiedelten Internet-Suchmaschine abzuwerben. Damit bleibt Microsoft im Suchanzeigengeschäft weit abgeschlagen hinter Google und Yahoo die Nummer drei. Konkrete Auswirkungen der Partnerschaft sind beispielsweise prominente Platzierungen von AOL-Anzeigen bei Google. Bei Suchanfragen zu Begriffen, für die AOL Informationen hat, soll eine Zugangsmöglichkeit zu AOL-Sites geschaffen werden. AOL kann auch Werbung verkaufen, die auf anderen Web-Sites erscheint, welche die Google-Suchmaschine verwenden. Das sind Punkte, die von Daten- und Verbraucherschützern seit langem beklagt werden und die Krake Google weiter in den Fokus der Kritik bringen werden.