Kiwi
Es ist 1982, Cooky hat ein Restaurant in Aachen, von dem Kritiker
behaupten, es sei das coolste der Stadt. Zusammen mit seiner
Restaurant-Crew, mit seinen Freunden, fährt er nach Frankreich, wo Tom beerdigt werden soll, Cookys Freund, der sich gerade umgebracht hat. Die Fahrt nach Frankreich ist auch eine die Vergangenheit. Cooky erzählt von seiner Jugend in den Siebzigern, von seiner Koch-Leidenschaft, von unglücklichen Liebesbeziehungen und seinem Weg vom Gemüseputzer zum Top-Gastronomen.
Werner Köhler hat mit "Cookys" ein sehr leckeres Buch geschrieben. Anfangs verwirrt der saloppe Erzählstil, doch immer lässt er das Bild entstehen, wie Cooky alias Gert Krüger am Tisch sitzt und Geschichten aus seinem Leben erzählt. - manchmal etwas wütend, manchmal überheblich und ab und zu auch richtig traurig. Und zwischendurch, weil ja Kochen sowieso das Einzige ist, woran Cooky denken kann, beschreibt er detailliert, wann und wie er was gekocht hat. Am Schönsten funktioniert das, als die Crew des "Cookys" ein Abschiedsmenü für ihren toten Freund Tom kocht, in dem jeder Gang ein Charakterzug Toms ist.
"Cookys" wurde nicht zufällig von Werner Köhler geschrieben. Er ist leidenschaftlicher Koch, Geschäftführer der lit.cologne, dem Kölner Literaturfestival, schreibt selbst Kochbücher und hat eine Fernsehserie im WDR: "Köhlers Kochpunkt".
Bevor man das Buch liest, sollte man sich auf jeden Fall Stift und Zettel bereitlegen – für die Kochideen. Und den Kühlschrank gut füllen, denn das Lesen macht hungrig.
"Cookys" von Werner Köhler erschien gerade bei KiWi Köln, hat 327Seiten und kostet 9,90 Euro.