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Lachen am Rosenmontag, 23. Februar 2004

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Kiwi Tobias Hülswitt ist in Leipzig verknallt. So sehr, dass er dieser Stadt ein Buch geschrieben hat. In "Ich kann dir eine Wunde schminken" erzählt er die Geschichte von Hendrik, der in einem Leipziger Club in der Literaturshow "Urst Übelst" Witze erzählt. Hendrik wird von einem TV-Comedian entdeckt, nimmt das Jobangebot beim Fernsehen an und schreibt ab da Gags für eine bekloppte Fernseh-Spaß-Sendung. Das wäre alles nicht ganz so schlimm und nur eine halbe Geschichte, würde Hendriks Freundin Laura nicht auch noch eine Affäre mit seinem Entdecker Max Dopper beginnen. Wer Leipzig kennt, wird einige Personen und alle Orte des Buches wiedererkennen: das Tanzcafé Ilses Erika mit seinen Literaturshows, die Clubbetreiber, den Fernsehbetrieb beim Mitteldeutschen Rundfunk, das Stadtmagazin Kreuzer, Straßen, Plätze, Stadtteile. Tobias Hülswitt schreibt davon, wie Leipzig funktioniert, was die Stadt ausmacht und dass es tatsächlich so gehen kann: erst eine kleine verrückte Show in einem Kellerclub haben und dann zum Fernsehen gehen. Tobias Hülswitt hatte die Idee zum Roman in genau jenem Club: Ilses Erika. Fast vier Jahre arbeitete er an der Geschichte. Er besuchte Literaturshows, nicht nur in Leipzig. Er studierte die Harald-Schmidt-Show und TV Total. Er sprach mit Fernsehmachern. Und vor allem lebte Tobias Hülswitt während seines Studiums am Deutschen Literaturinstitut selbst vier Jahre lang in Leipzig. 2001 ging er nach Berlin. Jetzt, gute zwei Jahre später, macht er seiner Lieblingsstadt ein Abschiedgeschenk: "Ich kann dir eine Wunde schminken", erscheint heute bei Kiwi. Tobias Hülswitt: Ich kann dir eine Wunde schminken. Kiepenheuer & Witsch 2004, 186 Seiten, 8,90 Euro

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