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Jung und Gut in the UK: Fünf Porträts britischer Hoffnungen

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Porträt 1 Name: Catherine Banner

Alter: 17 Job: Autorin Fotografiert weil: Catherine ist erst 17 und hat schon einen Vertrag mit einem der größten Verlage der Welt in der Tasche: Random House, USA. Nicht nur über ein Buch, sondern eine ganze Trilogie. Der erste Teil, „The Eyes Of A King“, wird voraussichtlich noch in diesem Jahr erscheinen. Die Handlung ihres Fantasy-Romans für junge Erwachsene spielt sowohl in England, als auch in einer Parallel-Welt namens „Millonia“. Dass sie schon so früh veröffentlichen würde, hätte sie nie zu träumen gewagt. „Ich habe mir in meinen kühnsten Träumen ausgemalt, dass ich vielleicht in England veröffentlicht würde, ein paar Exemplare verkaufen und der Rest der Bücher spätestens nach einem Jahr eingestampft würde.“ An ihrer Trilogie schreibt Catherine, die in Cambridge lebt, nach der Schule und in den Ferien. Mit dem Schreiben hat sie schon sehr früh angefangen: Mit vier Jahren dachte sie sich ihr erstes Buch aus – als Geschenk für ihre Mutter. Aber erst als sie „The Eyes Of A King“ zu schreiben begann, realisierte sie, dass Schreiben auch eine berufliche Option sein könnte. Aber mit diesem Perspektiven-Wechsel tauchten auch Schwierigkeiten auf: „Das Schreiben ist jetzt nicht mehr nur etwas, was ich gerne mache, sondern auch ein Job geworden. Ich bin mir mehr darüber bewusst, dass andere Leute Erwartungen haben, die ich erfüllen muss.“ In Zukunft: Auf Catherines Schultern ruhen große Erwartungen: die Rechte für ihre Bücher sind nach Holland, Griechenland, Deutschland und Russland verkauft, sie hat einen Literatur-Agenten und einen für Verfilmungsrechte. Die Chancen, dass ihre Zukunft rosig wird, stehen sehr, sehr gut. christina-kretschmer


Porträt 2 Name: Lily Cole

Alter: 18 Job: Model Fotografiert weil: Dass Lily Cole fotografiert wird, ist für sie nichts besonderes. Im Gegenteil, das ist ihr Alltag. Seit sie mit 14 Jahren auf der Straße entdeckt wurde, arbeitet sie als Fotomodel. In einer Ausstellung über herausragende junge Briten vertreten zu sein, ist dennoch etwas Besonderes. Dort abgebildet ist sie auch nicht allein wegen ihres hübschen Gesichts, sondern wegen ihres ebenfalls beachtenswerten Engagements für Kinder in Not. Zurzeit ist sie dafür als Botschafterin der Organisation „Global Angels“ unterwegs. Und hält neben der Schule beim samstäglichen Fotoshooting folgerichtig denn auch für Modeblätter wie für Wohltätigkeitseinrichtungen gleichermaßen ihr Gesicht hin. Bemerkenswert für eine 18-Jährige ist auch ihre Einstellung zur Modebranche. Das könne schon alles "sehr oberflächlich wirken", auf den ersten Blick, meint sie. Sie sieht das alles jedoch eher wie eine Theateraufführung, bei der sie zur Hälfte Schauspielerin und zur Hälfte Publikum ist. In Zukunft: Vermutlich wird man Lily Cole noch länger auf den Titelseiten diverser Modemagazine begegnen können. Ihr langfristiges Ziel allerdings ist die Begründung einer eigenen Wohltätigkeitsorganisation. barbara-wopperer


Porträt 3 Name: Theo Walcott

Alter: 17 Job: Fußballer Fotografiert weil: er Rekorde hält. Unter anderem galt er als der teuerste 16-Jährige Fußballer weltweit. Schon als Zwölfjähriger rannte er die 100 Meter in 11,5 Sekunden. Heute ist er noch schneller und beim FC Arsenal London, seinem aktuellen Verein sagt man, dass der großartige Thierry Henry Mühe habe, mit Sprinter Walcott mitzuhalten. Jens Lehmann hütet in der deutschen Nationalelf und bei Arsenal das Tor. Für ihn kam es nicht besonders überraschend, als Walcott vergangenes Jahr ins Aufgebot der englischen Nationalmannschaft für die Fußball-WM rückte. „Ich nenne ihn immer Hase – weil er klein und wendig ist und so schnelle Haken schlägt.“ Nach der Nominierung erreichten Walcott über 500 Anfragen nach Interviews aus der ganzen Welt. „Du musst die richtige Einstellung haben und richtig hart arbeiten“, beschreibt Walcott sein Geheimnis. Er scheint es schon früh beherzigt zu haben. Beim AFC Newbury, seinem ersten Verein schoß er in einer Saison sage und schreibe 100 Tore. In Zukunft: Folgt man Walcotts Vorstellungen von seiner Zukunft, dann wird er in fünf Jahren immer noch bei Arsenal spielen. Und in gut zehn Jahren möchte er „eine Weltmeisterschaftsmedaille um den Hals hängen haben.“ Wahrscheinlicher ist, dass er in fünf Jahren bei einem spanischen Topverein spielt und in zehn Jahren auch als bester Spieler der Nationalauswahl Englands das Ausscheiden im Achtelfinale der Weltmeisterschaft nicht verhindern kann. peter-wagner und raphael-honigstein Auf jetzt.de erschien bereits ein Porträt von Walcott, das du hier nachlesen kannst.


Porträt 4 Name: Jae´don Fearon

Alter: 13 Job: Schüler Fotografiert weil: Sein Vater, als Jae´don neun Jahre alt war, in einem Nachtclub ermordet wurde. Das war für Jae´don der schlimmste Tag in seinem Leben. Doch anstatt sich selbst Leid zu tun, stellte er sich bei der Beerdigung seines Vaters vor das Grab und fing an zu reden. Darüber, was es bedeutet, mit neun Jahren seinen Vater zu verlieren. Scotland Yard wurde auf Jae´don aufmerksam und startete, gemeinsam mit ihm, eine Aufklärungskampagne in Schulen und öffentlichen Einrichtungen - gegen Waffen. Heute arbeitet er mit der Polizei zusammen, um Tätern vor Augen zu halten, wie sie in das Leben der Opferangehörigen eingegriffen haben, wie sie es verändert haben. Wegen seines Engagements wurde er letztes Jahr für einen „Womans Own Children of Courage award“ nominiert. In Zukunft: Jae´don sagt: "I just want to stop violence and what happened to my Dad is a big reason for that. This is to stop people doing bad things." Später will er Musiker und Produzent werden. Sein Wunsch ist es, sämtliche Waffen dieser Welt abzuschaffen. Dass dieser Wunsch Utopie ist, weiß er. Doch er glaubt an die Möglichkeit, Waffen zumindest in der Öffentlichkeit verbieten zu können. kristin-matousek


Porträt 5 Name: Laurie Pycroft

Alter: 16 Fotografiert weil: Laurie ist im Februar vergangenen Jahres losgezogen und hat sich in die Einkaufszone von Oxford gestellt um einen Proteststand zum Thema Tierversuche aufzustellen. Nichts Ungewöhnliches – bis auf die Tatsache, dass Laurie dort für Tierversuche protestierte. Den Ausschlag gab der jahrelange Ärger, den es in dieser Region mit militanten Tierschützern der Animal Liberation Front gab. Die Tierschützer gingen mit rabiaten Mitteln gegen den geplanten Bau eines neuen Testlabors für die Universität Oxford vor, zerstachen Reifen, warfen Scheiben ein und schändeten sogar die Leiche der Schwiegermutter eines Meerschweinchenzüchters. Laurie Pycroft, der mit der Oxforder Uni gar nichts zu tun hat, gründete die Vereinigung „Pro Test“, um Wissenschaftlern öffentlich den Rücken zu stärken, die für ihre medizinische Forschung und die Bemühung menschliches Leid zu minimieren, auf Tierversuche nicht verzichten können. «Mir reicht es, immer nur die Argumente der Tierversuchsgegner zu hören», sagt Laurie in Interviews. «Es ist Zeit, Stellung für die Wissenschaft zu beziehen.» Bei der nächsten Protestaktion waren schon 800 Menschen an seiner Seite. In Zukunft: Die „Volkspetition für Tierversuche unter den striktesten Bedingungen“ von Laurie Pycroft haben bereits über 20.000 Menschen unterschrieben, darunter viele Wissenschaftler und auch Premier Tony Blair. max-scharnigg

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