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Holzschiene wird Datenautobahn
Auch der schwedische Produktdesign-Student Isak Akerlund spielte früher, wie schon viele Generationen von Kindern mit dem kleinen Holzzug. Im letzten Frühjahr fiel ihm auf, das sich das klassische Spielzeug immer noch am Design der Dampfloks aus dem 19.Jahrhundert orientierte. Seine Idee war es ein Holzspielzeug zu erfinden, das ein aktuelles Thema aufgreift. So entwickelte er eine Holzeisenbahn, die Kindern die Prozesse in einem Computer spielerisch erklären soll. Die Idee zu den Brio Networkers kam Isak Akerlund als er sich für seine Abschlussarbeit die Aufgabe stellte, modernes Holzspielzeug zu entwerfen. In Schweden ist Brio die erste Adresse für Holzspielzeug und so wandte er sich für die Entwicklung seines Plans an die Firma um dort ein zehnwöchiges Praktikum abzuleisten. “Zuerst war da die Idee einer Stadt, einer „Microworld“ die auf einem Computerschaltplan basiert. Die Leiterbahnen sind ja auch Straßen auf denen Daten transportiert werden“, erklärt Isak Akerlund die Grundidee seiner „Networkers“.
Diese Idee, die „Microworld“ die in einem Computer existiert, verband er dann mit der klassischen Holzeisenbahn. Den Kindern die seine Mutter als Tagesmutter betreut, legte er die ersten Exemplare seines Entwurfes zum Ausprobieren vor. Durch ihre Tipps angeregt, entwickelte er die Charaktere: Emo, den E-Mail-Boten, Dex, den Datendetektiv und den Computermüllmann Turner. Unterstützt werden die drei von Lazy, mit seinem feuerroten CD-Burner-Geschoß und Bernie, dessen Leuchtdiode den Verkehr regelt. Damit es die drei nicht zu einfach in ihrer schnuckeligen Web-Welt haben, entwickelte Akerlund für die dunkle Seite der Macht die fiesen Viren Viro, Para und Pop Up, die wie im richtigen Leben auch, immer wieder für Ärger auf den Datensträngen sorgen. Akerlund selbst sieht die Stärke seiner Idee, vor allem darin, „abstrakte Dinge wie Daten oder Viren zum Anfassen zu gestalten.“
Mit der Brio-Bahn wagte sich Isak an eine schwedische Spielzeug-Ikone, die oft von Generation zu Generation weitervererbt wird. Sein Konzept lässt sich nahtlos mit dem herkömmlichen Schienensystem verknüpfen, und diese Verbindung von alt und neu macht für ihn auch den besonderen Reiz seiner Bahn 2.0 aus. Da der Werkstoff Holz für ihn einen großen Wert besitzt, wollte er zuerst alle Teile aus Holz herstellen lassen, leider musste er, als es um die tatsächliche Realisierung ging von dieser Grundidee wieder abrücken und so wurde doch einige Teile aus Plastik gefertigt. Ihn selbst machte seine Diplomarbeit über Nacht zum Produktdesigner bei Brio: „Am Freitag schloss ich mein Studium ab und am Montag fing ich in der Firma an und konnte mein eigenes Projekt realisieren.“
Pimp my Spielzeug, Isak Akerlund! Bleibt die Frage, ob die Networkers wirklich von den Kindern angenommen werden oder nicht vielleicht eher ein Sammlerstück für Computernerds sind. Vielleicht kann man jetzt endlich auch seinen Eltern erklären, wie das mit dem Internet funktioniert? Hier kommen die Brio Networkers in Aktion
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