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Hörst du die Signale?
Das Wochenende hat uns wieder gezeigt: Eine Party ist immer nur so gut, wie die Gespräche, die Montags darüber geführt werden. Je wilder die Geschichten, je länger der Zeitraum, in dem sie wieder und wieder erzählt werden, desto erfolgreicher war die Nacht. Ein großer Teil der Geschichten hat allerdings die Eigenschaft, dass ihr Protagonist nicht so gerne daran zurückdenkt. „Krass, wie der Dings sich das Hirschgeweih von der Wand aufgesetzt hat und die Barkeeperin zum Stierkampf überreden wollte!“ Der Zustand, in dem man solche Dinge tut, stellt sich meistens ein, ohne dass man es so richtig mitbekommt. Aber es gibt Signale, die eindeutig darauf hindeuten, dass die Grenze bald überschritten ist und die Leute nicht mehr mit einem, sondern über einen lachen werden. Wir haben die 15 wichtigsten Anzeichen aufgelistet.
Die Leute, mit denen du dich unterhältst, schauen dich nicht mehr durchgehend an, wenn du redest. Sie werfen sich gegenseitig belustigte Blicke zu und/oder winken andere Partygäste heran.
Du sprichst offen über Dinge, die du sonst nur mit deinem besten Kumpel unter Versicherung gegenseitiger Verschwiegenheit bereden würdest. Jetzt gerade findest du es aber irgendwie in Ordnung, von den Unterhosen deiner Freundin zu erzählen – und die anderen scheinen es ja echt interessant zu finden.
Bei deiner Rede über die Tea-Party-Bewegung in den USA kommt dir das Wort Massachusetts erst beim dritten Anlauf fehlerfrei über die Lippen. Außerdem verfällst du beim Sprechen in deinen Heimatdialekt.
Wenn du in den Foto-Ordner auf deinem Handy schaust, bist du auf den fünf jüngsten Bildern Arm in Arm mit anderen Partygästen zu sehen. Sie schauen relativ normal in die Kamera - du schneidest Grimassen.
Die Zeit verhält sich anders als sonst: Du könntest schwören, höchstens eine Stunde auf der Party gewesen zu sein, als du auf die Uhr schaust, ist es aber schon halb Vier. Du warst eigentlich nur kurz zum Rauchen draußen, als du wieder rein kommst, ist ein Drittel der Leute nicht mehr da.
Du hast beim Tanzen schon mindestens einmal das Gleichgewicht verloren oder Teile deines Getränks verschüttet. Die Tänzer in deinem näheren Umfeld bemühen sich, einen Sicherheitsabstand einzuhalten.
Du wirfst ein Glas Rotwein um und bist beim Ergreifen der notwendigen Gegenmaßnahmen langsamer als alle anderen am Tisch. Beim Säubern deines Hemdes stellst du fest, dass dort schon andere Flecken unbekannter Herkunft zu finden sind.
Du hast drei Getränke vor dir. Denn du hast Fabi ein Bier von der Bar mitgebracht und Johanna Zustimmung signalisiert, als sie ankündigte, eine Runde Jägermeister zu holen. Dass du zwei Minuten vorher schon Markus zu einem Wodka überredet hast, hat dich davon nicht abgehalten.
Auf der WG-Party, auf der es nur noch Bier gibt, beginnst eine Schatzsuche nach zusätzlichen, härteren Stimulanz-Mitteln.
Dir fällt am Geldautomaten auf, dass du kurz vor der Party schon mal hier warst und 50 Euro abgehoben hast.
Du hast schon drei Leute, die gerade gehen wollten, mit „Komm, einen trinken wir noch zusammen“ von ihrem Vorhaben abzuhalten versucht und reagierst zunehmend panisch auf Leute, die ihre Jacke holen.
Dein Partner ist schon ohne dich gegangen – nachdem er vorher drei mal gefragt hast, ob du mitkommst.
Du wünschst dir beim DJ ein Lied von der Bloodhound Gang. Begründung: Es wäre doch jetzt total geil, das zu spielen.
Du hast zwar vor der Party üppig gegessen. Trotzdem versuchst du Mitstreiter für einen Ausflug zur nächsten Curry-Wurst-Bude zu finden.
Du bist Nichtraucher, hast im Laufe des Abends aber schon zwei Zigaretten geschnorrt, oder bedienst dich zusätzlicher Suchtmittel, denen du eigentlich längst abgeschworen hast.
Text: christian-helten - Illustration: Christopher Stelmach