Ein paar Stunden Arbeit jeden Tag und danach Strand, Nachtleben, Land und Leute kennen lernen – der Plan klingt verführerisch. Doch wer sicher gehen will, dass der Ferienjob im Ausland keine Enttäuschung wird, sollte sich genau überlegen, welche Arbeit zu ihm passt. Eine Einschätzung der Arbeitsagentur gibt's am Montag auf der jetzt.de-Printseite. Online schauen wir uns Vor-und Nachteile von Workcamps, Farm- und Tourismusjobs an.
kathrin-ruther
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Formalitäten allgemein
Visum: Wer in der Europäischen Union jobben will, braucht kein Visum. Für Australien kann man relativ unbürokratisch ein spezielles Working-Holiday-Visum beantragen. In Nicht-EU-Ländern ist es teilweise wesentlich komplizierter. Infos findet man bei der jeweiligen Botschaft oder beim Auswärtigen Amt.
Versicherung: Man sollte sich unbedingt um einen ausreichenden Krankenversicherungsschutz kümmern. Auch hier über kann man sich bei der Botschaft des Gastlands informieren.
Workcamps
Plus
+ Workcamps sind internationale Freiwilligenprojekte. Sie dauern zwischen zwei und vier Wochen und finden meistens in den Sommerferien statt. Man muss sich also nicht länger auf ein Land festlegen.
+ Bei einem Workcamp lernt man Menschen aus aller Welt kennen. Man arbeitet, wohnt und kocht zusammen. Und gewinnt vielleicht den ein oder anderen Freund.
+ Die Aufgaben in einem Workcamp sind unterschiedlich: Festivals organisieren, Häuser instandsetzen oder Kinder unterrichten. Es ist aus allen Bereichen was dabei und man braucht selten Vorkenntnisse. Außerdem arbeitet man für einen guten Zweck – gut für das Weltverbesserungsgewissen.
+ Campsprache ist meistens Englisch, in Lateinamerika Spanisch, in Nordafrika Französisch. Nebenbei tut man also auch noch was für seine Fremdsprachenkenntnisse.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Illustration: Julia Schubert
Eine Workcampgruppe renoviert einen Ponyhof. Foto: www.yap-cfd.de
Minus
- Kost und Logis sind in Workcamps meist frei. Je nachdem in welchem Land das Workcamp stattfindet, wird es trotzdem teuer. Denn neben der Vermittlungsgebühr an eine der Non-Profit-Organisationen (zwischen 50 und 160 Euro) zahlt man Fahrtkosten oder Flugticket, Versicherung und braucht Taschengeld.
- Für Workcamps in nicht EU-Länder braucht man ein Visum. Darum müssen sich die Teilnehmer selbst kümmern.
-Oft werden bestimmte Impfungen verlangt oder empfohlen, darüber gibt’s zum Beispiel auf den Seiten des Münchner Tropeninstituts.
-Für die allermeisten Workcamps muss man 18 Jahre sein. Workcamps für jüngere Teilnehmer sind seltener.
In Deutschland gibt es circa 20 Organisationen, die internationale Workcamps anbieten.
Mit dem Verein Norddeutsche Jugend im internationalen Gemeinschaftsdienst kann man im sozialen, ökologischen oder kulturellen Bereich arbeiten, vorwiegend in Workcamps in Europa und Nordamerika. Zum Beispiel beim Vestpark Festival in Dänemark oder in Behinderteneinrichtungen in den USA.
Die
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Illustration: Julia Schubert
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.