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Füller oder Kuli?

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Klassenlehrer oder Dozent, Schulparty oder Unifete? Wenn es sich zu entscheiden gelte zwischen Schülerdasein und Studentenleben, müsste man einiges abwägen. Da wären einmal die guten, alten Schulzeiten, als man voll kindlichem Eifer nur so strotzte und ein unbeschwertes Leben genoss. Obwohl, jetzt an der Uni ist man auf einmal so selbstständig und erwachsen – hat doch was, oder? Eine Umfrage in München.

Editha, 24, Medizinstudentin, 8. Semester: Studium „Mir gefällt das Studium besser. Erstens muss ich nicht immer hingehen und zweitens sieht man nicht nur dauernd die gleichen Leute, so wie es früher immer war. Alles ist viel offener.“


Emanuel, 23, Medizinstudent, 8. Semester: Schule „Damals in der Schule war das Klima viel besser. Man war sozusagen gezwungen, sich auf die Leute einzulassen, weil man alle Fächer zusammen hatte. So ist eine viel engere Bindung zu den Klassenkameraden entstanden und nicht so oberflächliche Verhältnisse wie zu den Kommilitonen jetzt. Wenn ich recht überlege, würde ich am liebsten Medizin in der Schule studieren.“


Britta, 24, Zahnmedizinstudentin, 5. Semester: Studium „Ich bin froh, dass ich nicht mehr in die Schule gehe – inzwischen habe ich viel mehr Freiheiten. Eigentlich ist die Schulzeit mit viel mehr Verpflichtungen verbunden. Man musste seine Hausaufgaben erledigen und hatte Anwesenheits- und, wenn es blöd lief, auch Attestpflicht.“


Steffi, 24, VWL-Studentin, 5. Semester: Studium „In der Schule haben mich viele Fächer einfach nicht so interessiert. Jetzt macht es dafür umso mehr Spaß, dass ich mich auf ein Fachgebiet spezialisieren kann.“


Jakob, 24, VWL-Student, 7. Semester: Studium „Ohne die Vorschriften und Kontrolle der Eltern lebt es sich einfach viel freier. Keiner schaut, ob ich auch wirklich zur Vorlesung gehe. Die Freiheit gefällt mir, deshalb bin ich froh, nicht mehr zur Schule zu gehen.“


Michael, 22, Physikstudent, 4. Semester: Schule „Manchmal wünsche ich mir, ich würde noch zur Schule gehen. Damals war alles viel unbeschwerter und nicht so stressig wie jetzt. Zu meiner Schulzeit hatte ich einfach ein viel sorgenfreieres Leben, das fehlt mir.“


Tina, 21, Jurastudentin, 2. Semester: Studium „Keiner sagt einem mehr, was man alles machen muss, deshalb mag ich das Studium. Es ist nicht so wahnsinnig durchgeplant wie in der Schule.“


Michael, 27, Pädagogikstudent, 4. Semester: Studium „Studieren gefällt mir besser. Das liegt vielleicht daran, dass ich noch Magister machen kann. Würde ich auf Bachelor studieren, würde mir die Entscheidung wahrscheinlich nicht so leicht fallen. Obwohl ich die Notengebung und den gesamten Aufbau des Schulsystems ziemlich schwachsinnig finde.“


Marta, 23, Jurastudentin, 6. Semester: Studium „In der Schule hatte ich oft das Gefühl, meine Zeit zu verschwenden – viele meiner Lehrer waren einfach schlecht. Was mir an der Uni gefällt, ist, dass man sich ganz nach den eigenen Vorlieben richten kann. Es gibt Vorlesungen morgens, mittags und abends und man kann entscheiden, welche Tageszeit für einen selbst die beste ist.“


Ralphi, Jurastudent, 6. Semester: Schule „Ich war auf einer Privatschule, das war total lässig. Da haben wir regelmäßig mit der ganzen Kollegstufe Saufgelage veranstaltet. Das war eine Crew aus 80 Leuten und alle haben zusammengehalten – super.“


Andi, 22, Jurastudent, 6. Semester: Studium „Das Studium bringt einfach ein paar klare Vorteile mit sich: Bessere Zeiteinteilung, weniger Anwesenheit, keine Hausaufgaben. Was will man mehr?“


Maximilian, 21, Jurastudent, 1. Semester: Schule „Ach, die Schulzeit war schön. Da war jemand, der dir die Brote geschmiert und die Wäsche gewaschen hat. Die Menschenmassen waren überblickbar und man musste sich nicht wirklich bemühen, um die Leute kennenzulernen, weil man gezwungenermaßen sehr viel Zeit miteinander verbracht hat. Und die Schneeballschlachten im Klassenzimmer waren toll.“


Philipp, 20, BWL-Student, 2. Semester: Studium „Endlich habe ich keine Naturwissenschaften mehr, die waren mir in der Schule immer ein Graus. Jetzt gefällt mir, was ich mache – und dass ich meine Fächerkombinationen selbst aussuchen kann.“


Ellen, 29, BWL-Studentin, 6. Semester: Studium „Diese ganzen Vorgaben finde ich an Schule doof. Im Studium hingegen kann man selbstständig arbeiten und kriegt nicht immer alles vorgekaut.“


Andi, 20, Lehramtstudentin (Englisch und Deutsch), 2. Semester: Schule „Über die Frage ‚Schule oder Studium?’ habe ich erst neulich mit meinem Freund diskutiert. Mir hat die Schulzeit eindeutig besser gefallen, weil der Stoff mehr auf Allgemeinbildung abzielt. Und man wird mehr an der Hand genommen, das ist besser für verplante Menschen wie mich. Auch das Zusammengehörigkeitsgefühl habe ich in der Schule als stärker empfunden.“


Philipp, 22, Mathematik- und Informatikstudent, 4. Semester: Studium „Früher in der Schule habe ich mich nie angestrengt, jetzt mache ich das schon eher. Das liegt daran, dass ich endlich mache, was mich interessiert. In den unterschiedlichen Vorlesungen lernt man auch viel mehr Leute kennen, als noch zur Schulzeit.“


Hanna, 21, Jurastudentin, 6. Semester: Schule „Schule war einfach viel spannender, leichter und es gab weniger zu lernen.“


Hendrik, 20, VWL-Student, 1. Semester: Studium „Die Lehrer haben mir einfach nicht so getaugt in der Schule. Und dass man so viel auswendig lernen musste.“


Veronika, 20, Lehramtstudentin (Latein), 1. Semester: Schule „Das Tolle an der Schule war: Man kannte alle Leute ziemlich gut. Es gab keine Einzelgänger bei uns, jeder konnte mitbestimmen.“


Janina, 20, Grundschullehramtstudentin, 1. Semester: Unentschlossen „Weil ich gerade erst angefangen habe, kann ich mich noch nicht entscheiden, was ich lieber mag. Die Abizeit war schon cool, man hat jeden gekannt – hier sind plötzlich 1000 unbekannte Menschen. Neues gefällt mir aber immer, deshalb macht das Studieren auch Spaß.“

Text: petra-ebenschwanger - Fotos: pe

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