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Facebook-Konkurrent von Google?

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1. Im Dezember 2010 wollte das Blog Techcrunch erfahren haben, dass Google daran arbeitet, ein soziales Netzwerk namens Google +1 zu entwickeln. Statt einer eigenen Internetseite wolle Google Browser-Plugins oder eine Toolbar für den Informationsaustausch bieten und sogenannte Loops statt Gruppen, wie sie auf anderen Plattformen heißen.

2. Nachdem das Thema immer wieder in einzelnen Blogs auftauchte, schien am vergangenen Sonntag endlich festzustehen: Google arbeitet an einem sozialen Netzwerk, es soll Google Circles heißen und im Sommer 2011 online gehen. Das behauptete zumindest das IT-Blog ReadWriteWeb und prophezeite, Google wolle auf dem jährlichen Bloggertreffen South by Southwest (SXSW) in Austin, Texas, das gerade stattfindet, bekanntgeben, wann der Launch des Netzwerks kommen werde.

3. Befeuert wurde diese Meldung noch durch Software-Entwickler Tim O'Reilly, der munter twitterte, er habe Google Circles gesehen und es sehe großartig aus. Der Tweet wurde mittlerweile gelöscht. Es gibt nur noch einen Topy Record davon. O'Reilly ruderte zurück und sagte, er habe nur ein paar Spielereien der Google-Ingenieure gesehen, wie man soziale Daten besser managen könne.

4. Google selbst stellte via Twitter klar: "Wir starten keine neuen Produkte beim SXSW."



5. Das Blog ReadWriteWeb hat das Statement von Google in einem Update mitaufgenommen, sieht sich aber gleichzeitig in der Aussage bestätigt, Google Circles werde kommen, weil Google konkret nur einen Launch des Netzwerks während des Bloggertreffens verneint hat.

6. Vor einem Jahr hatte der Suchmaschinengigant mit der Einführung von Google Buzz bereits gezeigt, dass er die Entwicklung der sozialen Netzwerke durchaus ernst nimmt. Buzz ist eine Erweiterung des kostenlosen eMail-Dienstes, der es den Kontoinhabern ermöglicht, Nachrichten, Bilder, Videos, Statusnachrichten und Kommentare auszutauschen. Die Funktion ist allerdings nur bedingt erfolgreich und die Messaging-Plattform Google Wave wurde sogar eingestellt.

7. Nach Informationen von ReadWriteWeb soll Google Circles ähnlich wie Facebook die Möglichkeit bieten, Bilder, Videos und Statusupdates zu verteilen.

8. Mit Circles soll es außerdem möglich sein, alle Informationen nur einem bestimmten Kontaktkreis wie Familie, Freunden oder Arbeitskollegen zugänglich zu machen. Dadurch würden private Nachrichten auch wirklich nur an Freunde rausgehen und berufliche Informationen auch nur an Arbeitskollegen. Das geht mit Facebook zwar auch, aber erst, nachdem man mühsam verschiedene Freundeslisten angelegt hat.  

9. Angeblich soll Chris Messina, Mitentwickler von vielen Social-Media-Funktionen wie BarCamp und Hashtag, am Aufbau von Google Circles mitwirken. Messina dementierte jedoch, an dem Projekt beteiligt zu sein.

10. Trotz aller Dementi von Google und den anderen Beteiligten muss man sich fragen, wie es zur Veröffentlichung solch detaillierter Informationen kommen konnte. Da Google auch nicht grundsätzlich verneint, dass ein soziales Netzwerk geplant ist, darf man wohl weiterhin vermuten, dass der Konzern mit Hochdruck an einer Konkurrenzplattform zu Facebook arbeitet.



Text: stefanie-heiss - Foto: Reuters

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